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Universitätssportverein Universitätssportverein: Vom Nationaltrainer zum Geschäftsführer

Von Petra Szag 29.10.2007, 20:30

Halle/MZ. - Der Kopf voller Ideen, die Hände bereit zum Anpacken: Dr. Thomas Prochnow lenkt nunmehr als Geschäftsführer die Geschicke des Universitätssportvereins Halle. Anfang des Monats hat der 48-Jährige den Staffelstab von Manfred Steinbach übernommen, der seit 1999 den mit 2 600 Mitgliedern zweitgrößten Verein Sachsen-Anhalts geführt hatte.

"Manfred ist ein richtiger Hans Dampf in allen Gassen und hat in den letzten Jahren viel bewegt", sagt Prochnow über seinen Vorgänger und ist froh darüber, dass dieser sich und seine Erfahrungen weiter mit einbringen will: "Er wird dem Vorstand problemberatend zur Seite stehen."

Prochnow - früher selbst erst leidenschaftlicher Turner, dann Handballer und Läufer - sieht in seiner neuen Arbeit eine große Herausforderung. Der promovierte Sportwissenschaftler hat mehrere Jahre als Trainer gearbeitet und sich vor allem in der Läuferszene unter den Langstrecklern einen Namen gemacht. Zwischenzeitlich betreute Prochnow sogar die Nationalmannschaft Marathon. Auch im Behindertensport ist seine Meinung gefragt. Eine Handbikerin

und ein Dreirad-Fahrer bereiten sich derzeit mit seiner Hilfe auf die Paralympics vor. "Es ist natürlich schwer, das zeitlich alles unter einen Hut zu bringen. Zumindest bis Peking 2008 möchte ich den Sportlern aber weiter mittels Fernbetreuung zur Seite stehen. Danach sehen wir weiter", sagt der gebürtige Franklebener, der zusätzlich eine Ausbildung als medizinischer Trainingstherapeut absolviert hat.

Eine Zeit lang hat Prochnow zudem im Sportmarketing gearbeitet, sowohl im In- als auch im Ausland. "Ich denke mal, dass ich davon bei meiner neuen Tätigkeit profitieren werde", sagt der Geschäftsführer des breiten- und gesundheitssportlich orientierten Großvereins. Sein Hauptaugenmerk richtet Prochnow u. a. auf eine Erhöhung der Mitgliederzahlen. "Wir streben mittelfristig eine Stärke von über 3 000 Mitgliedern an", erklärt Prochnow und verweist darauf, dass dies für eine stabile Finanzierungsgrundlage unumgänglich sei.

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Schaffung von Vereinseigentum. Mit dem Um- und Ausbau einer alten Baracke zu einem modernen Sport- und Gesundheitszentrum auf einem 15 000 Quadratmeter großen von der Stadt gepachteten Gelände in Trotha ist der Anfang gemacht. "Bisher trainieren unsere Sportler verteilt auf ganz Halle. Das macht es schwer, bei ihnen ein Vereinsgefühl zu entwickeln", weiß der USV-Geschäftsführer. Auch deshalb ist sein "großer Traum der Bau einer Dreifelder-Turnhalle".

Während dieser sicher nicht heute oder morgen umsetzbar scheint, ist eine Vertiefung der Zusammenarbeit mit dem Namensgeber, der Universität, für Prochnow und seine Mitstreiter eine unmittelbar anstehende Aufgabe.