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Weißer Nandu in Richtung City

Von UNDINE FREYBERG 08.04.2009, 15:36

MERSEBURG/MZ. - "Bei uns werden zu Ostern keine Nandu-Eier bemalt", lacht Nandu-Züchter Dirk Sucker. Anfang der Woche hatten die Tiere ja auch erst das erste Ei der Saison gelegt, Dienstag kam das zweite dazu und Mittwoch entdeckte Sucker, der mehrere der Tiere in Kötzschen auf zwei Wiesengrundstücken hält, das dritte, noch warme gelbe Ei in einem der Nester.

Im vergangenen Jahr hatte der Hobby-Züchter die vier erwachsenen Tiere Emma, Akrobata, Oskar und Milchbubi - zwei Männchen und zwei Weibchen, die zum ersten Mal und insgesamt zwölf Jungtiere hatten. Mittlerweile hat sich einiges geändert. "Oskar lebt jetzt in Eisleben, und die Jungtiere habe ich verkauft - also es wurde kein Tier geschlachtet", betont Sucker, der als Mietkoch arbeitet. Dafür hat er erneut Zuwachs bekommen, unter anderem drei wunderschöne Emus und ein weißes Nandu-Pärchen. "Allerdings hat sich das weiße Männchen immer mal mit einem dunklen Nandu-Hahn gezofft, und eines Morgens ist der weiße dann stiften gegangen - Richtung Innenstadt", erzählt Sucker lachend. "Meine Frau hat ihn gerade noch vom Fenster aus gesehen." Kurzerhand sei sie dem Tier hinterher geradelt, habe es gemeinsam mit einem Nachbarn eingefangen und in dessen Garage "zwischengeparkt".

Anlässlich des bevorstehenden Osterfestes erzählt der Nandu-Züchter noch etwas zur vermutlich nicht jedem bekannten Nandu-Eierkunde. "Eine Nandu-Henne legt pro Jahr zwischen 30 und 60 Eiern. Wenn das Nest voll ist, wird sie vom Hahn, der bei diesen Tieren das Nest bebrütet, aber nicht mehr getreten", erklärt der Kötzschener. Ein Nandu-Ei ist zehn bis elf Zentimeter groß und es würde ungefähr der Inhalt von 15 normalen Hühnereiern darin Platz finden. Etwa 30 bis 40 Minuten dauert es bis man ein hart gekochtes Nandu-Ei hat. "Und aus einem Ei kann man ein prima Rührei für vier Personen machen", erzählt Sucker und lächelt. "Wir haben's mit meiner Frau und unseren beiden Töchtern schon ausprobiert." Die beiden ersten Nandu-Ei sind übrigens

bereits verkauft, das dritte Ei soll der hilfsbereite Nachbar bekommen.

Wer Nandu-Eier kaufen oder Infos zu den Tieren haben möchte, erreicht Dirk Sucker unter Tel. 0151 / 16 22 19 96