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Einweihung Einweihung: Brücken-Taufe mit «Thaler Hexen-Gesöff»

Von STEPHAN NEEF 11.12.2009, 14:29

THALE/MZ. - Nun konnte die legendäre Teufelsbrücke, die zwischen Bodekessel und "Blauem Sumpf" den Fluss in 13 Meter Höhe überquert, genauso feierlich übergeben werden wie die benachbarte, 16 Meter lange und bisher namenlose Hangbrücke.

Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) erinnerte daran, dass es sich um "ein viel diskutiertes Projekt" handelte, das vor allem aufgrund der schwierigen Haushaltslage umstritten war. Doch dieser Wanderweg sei eine besonders attraktive Etappe des Hexenstieges und zugleich Kernstück eines 150 Jahre alten Wandergebietes. Zudem verbinde der Weg inzwischen die Kernstadt Thale mit ihrem neuen Ortsteil Treseburg. Ein Neubau sei in beiden Fällen "dringend notwendig gewesen, um Gefahren abzuwenden". Thale wolle mit seinen zahlreichen Gästen Geld verdienen. Deshalb "ist die Sicherheit der Gäste unser höchstes Gut", der aufwendige Neubau beider Brücken, der insgesamt 164 000 Euro kostete, ein Erfordernis "unserer Sorgfaltspflicht", betonte das Stadtoberhaupt.

Der Zeitpunkt der Bauarbeiten, die von der Partner Bau Markranstädt GmbH übernommen wurden, habe sich als richtig erwiesen. Im Frühjahr bzw. Sommer wären die Folgen für betroffene Tourismus-Betriebe kritischer gewesen. Da die Teufelsbrücke ihren bewährten Namen behielt, war der Höllenfürst nur durch sein bekanntes Email-Porträt vertreten, das auf dem Namensschild der Brücke prangt. Allerdings blickt er nunmehr nicht nur auf einen 14 Meter langen, sondern auch 1,90 Meter breiten Steg, der damit um 40 Zentimeter breiter ist als sein Vorgänger.

Die zwischen Zinnober- und Teufelsbrücke gelegene "Hangbrücke II" wurde bei der Übergabe zugleich getauft. Sie darf sich ab sofort - dem Vorschlag einer Thalenserin folgend - "Hexenbrücke" nennen. Thales Chef-Hexe "Watelinde" (Martina Spier) fungierte als Taufpatin, hoch erfreut, dass jetzt nicht nur ihr Herr und Gebieter eine "eigene" Bodetal-Brücke vorweisen könne.

Statt Sekt floss als Taufwasser rostbraunes "Thaler Hexen-Gesöff", angeblich eine Mixtur aus Druden- und Beelzebuben-Lebenssaft. Was nicht auf die Brücke träufelte, schluckte Watelinde. Ihr Angebot an die Zuschauer, ebenfalls von der Höllen-Brühe zu kosten, nahm allerdings keiner der zahlreichen Gäste wahr.