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Borussia Dortmund Borussia Dortmund: BVB fast schuldenfrei

Von Ulf Zimmermann 23.08.2012, 15:43

Dortmund/dapd. - Trocken und geschäftsmäßig präsentierten die Verantwortlichen des deutschen Fußball-Meisters und DFB-Pokalsiegers Borussia Dortmund am Donnerstag die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Finanzfachmann Thomas Treß hätten sich auf dem Podium angesichts der starken Ergebnisse 2011/2012 aber auch eine Havanna und ein Gläschen Schampus genehmigen können. Der einzige börsennotierte Fußball-Klub Deutschlands ist praktisch schuldenfrei. 2005 stand der Verein noch vor dem finanziellen Kollaps, Watzke hat zusammen mit Klub-Präsident Reinhard Rauball den Umschwung geschafft.

Nach dem Stadionrückkauf beliefen sich die Verbindlichkeiten einst auf 180 Millionen Euro. Zum 30. Juni 2012 wurden diese auf 40,6 Millionen gedrückt - brutto. Denn, weil zum Beispiel die Transfereinnahmen unter anderem für Lucas Barrios und Shinji Kagawa nicht eingerechnet waren, belaufen sich die Netto-Verbindlichkeiten derzeit auf elf Millionen Euro. „Eine unfassbare Story“, entfuhr es dann Betriebswirt Watzke, dem der Stolz nach dem offiziellen Ende der Pressekonferenz dann doch anzusehen war. Der Gewinn von 34 Millionen (Vorjahr 12,5), zu 50 Prozent aus Transfers resultierend, ist einer der höchsten in der Bundesliga-Geschichte. Der Konzern-Umsatz von 215 Millionen Euro eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr (151 Millionen).

Zwtl.: Stille Reserven wie Hummels, Götze und Reus

Die zwei Meisterschaften und der DFB-Pokal-Sieg haben die Entwicklung natürlich positiv begleitet. Steigerungspotenzial sieht Watzke noch im Merchandising und im Sponsoring, wenn man Erfolg habe, komme laut Watzke das Geld eben aus allen Richtungen. Man wolle aber weiterhin seriöse Vereinspolitik betreiben. Den Kapiteln „Überlebenskampf“, „Restrukturierung“, „Findung einer sportlichen Philosophie“ und „Durchsetzung der sportlichen Philosophie“ werde nun das der „Nachhaltigkeit des sportlichen Kurses“ aufgeschlagen. „Das bedeutet nicht, dass wir jedes Jahr Meister werden müssen“, sagte Watzke. Aber man wolle dauerhaft um die Qualifikation für die lukrative Champions League mitspielen.

Sportlicher Erfolg verursacht aber auch Kosten. Prämien zählen zum Beispiel dazu. Die Spieler erhielten reichlich davon, die Personalkosten steigerten sich auf 74 Millionen Euro. Darin stecken, betonte Watzke, aber auch die Gehälter für die 560 Mitarbeiter. 17 Millionen Euro musste man mehr in die Hand nehmen. Den Mitarbeitern, die nicht wie die Stars im Rampenlicht standen, wurde ebenfalls eine großzügige Prämie ausgezahlt. Die Aktionäre bekommen erstmals eine Dividende für die Fußball-Aktie, die bei 2,59 Euro steht. Die Höhe wird im September mit dem Aufsichtsrat besprochen.

Die wichtigste Nachricht des Tages aber: Der einstige schwerkranke Patient Borussia Dortmund strotzt wieder vor Vitalität. Besonders die „Stillen Reserven“ stützen den Klub. Es sind Stars wie Mario Götze, Mats Hummels, Marco Reus, Jakub Blaszczykowski oder Marcel Schmelzer, die großen Marktwert haben und ihre Verträge langfristig verlängert haben.