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Hochwasser in Niedersachsen Hochwasser in Niedersachsen: Pegel-Rekord in Hitzacker übertroffen

10.06.2013, 12:41
Ein Damm aus Sandsäcken verläuft hinter der Altstadt von Hitzacker (Niedersachsen).
Ein Damm aus Sandsäcken verläuft hinter der Altstadt von Hitzacker (Niedersachsen). dpa Lizenz

Hannover/Hamburg/dpa/rtr - Niedersachsen erwartet den Hochwasser-Scheitel der Elbe. In Schnackenburg und Hitzacker wurden bereits am Sonntag neue Rekordwerte erreicht. Die von Elbe und Jeetzel umflossene Altstadtinsel von Hitzacker wurde bis Sonntagabend evakuiert. In Schleswig-Holstein wurde die Altstadt von Lauenburg evakuiert.

Niedersachsens Regierungschef Stefan Weil ist erstmals ins Hochwassergebiet an der Elbe gefahren. „Es ist eine sehr angespannte Lage, aber es ist auch ein gutes Gefühl, dass alle Beteiligten alles geben und die Vorbereitung ein hohes Niveau hat“, sagte der SPD-Politiker in Lüneburg. In Hitzacker lag der Pegelstand am Morgen bei 8,08 Meter. Wann und in welcher Höhe der Elbe-Scheitel die Gemeinden erreicht, war zunächst unklar. Am Sonntag wurde in Hitzacker der Rekord von 2011 (7,70 Meter) übertroffen.

Hamburg rechnet trotz der auf die Stadt zurollenden Hochwasserwelle der Elbe nicht mit einem Katastrophenalarm. In der Hafen-City, der Speicherstadt und dem Überseehafen werde das Wasser durch die Flut voraussichtlich um einen halben Meter steigen, sagte ein Sprecher der Umweltbehörde am Montag. Die Stadt sei ausreichend durch Deiche gesichert. Der Fährverkehr oberhalb der Elbbrücken war wegen der höheren Fließgeschwindigkeit des Stroms und des Treibguts bereits am Wochenende eingestellt worden. „Das Wasser wird einigermaßen hoch, aber es bleibt voraussichtlich unter den Deichkronen“, sagte der Behördensprecher. Sorgen bereite der Stadt, dass die Fluten nicht schnell genug wieder abfließen und die Deiche aufweichen könnten. Deshalb würden die Deiche ab sofort ständig beobachtet.

Hamburg ist bei Hochwasser in den vergangenen Jahren meist ohne größere Schäden davongekommen, weil die Elbe flussaufwärts bei Geesthacht in Schleswig-Holstein deutlich breiter und tiefer wird und dadurch mehr Wasser aufnehmen kann als im Elbtal davor. Für den so genannten Tide-Bereich zwischen der Staustufe Geesthacht und der Bunthausspitze vor Hamburg, ab der sich der Strom teilt, rechnen Experten mit Wasserständen bis zu 6,40 Metern - drei Meter höher als normalerweise. Die Fluten verlaufen sich danach in den weit verästelten Nebenarmen der Elbe, so dass die Pegel im Hafen selbst deutlich weniger steigen. Die großen Containerterminals der Logistikunternehmen HHLA und Eurogate erwarten derzeit keine Einschränkungen durch das Rekordhochwasser. Auch der Flugzeugbauer Airbus, der sein Werksgelände nahe der Elbe hat, sieht sich durch Deiche ausreichend geschützt.

Die Elbe flussaufwärts stemmten sich die Menschen mit tausenden Sandsäcken gegen die Wassermassen. In Hitzacker in Niedersachsen und Lauenburg in Schleswig-Holstein wurden die gefährdeten Gebiete in den Altstädten evakuiert.