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Asylbewerberheim Asylbewerberheim: Windpocken im Heim in Halberstadt

Von UWE KRAUS 20.06.2013, 18:04

HALBERSTADT/MZ - Der Landkreis Harz bestätigte Donnerstagnachmittag auf Anfrage der „Mitteldeutschen Zeitung“ Medienberichte, nach denen in der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber des Landes Sachsen-Anhalt (ZASt) eine hochansteckende Infektionserkrankung ausgebrochen sei. In drei Fällen, erstmals am 3. Juni, seien die meldepflichtigen Windpocken festgestellt worden. Dementiert wurde jedoch, dass die Einrichtung in der Friedrich-List-Straße unter Quarantäne gestellt worden ist.

Nach Auskunft der zuständigen Amtsärztin Heike Christiansen habe ihr Amt sofort die nötigen Maßnahmen ergriffen, um eine Ausbreitung der Varizellen zu unterbinden. Die Krankheit sei eine Tröpfcheninfektion und besonders als Kindererkrankung bekannt. Eine Sprecherin der Kreisverwaltung erklärte, dass bei allen Bewohner der ZASt der Impfstatus geprüft worden sei. Zudem habe man eine Reihe Kinder geimpft. Seit Juli 2004 ist diese Immunisierung durch die Ständige Impfkommission Stiko in Deutschland allgemein empfohlen. Zudem gebe es einen Aufnahmestopp für besonders gefährdete Personengruppen wie Kinder und Schwangere. „Bis vorerst zum 30. Juni verlassen auch keine Bewohner die Anlaufstelle mit Ziel anderer Gemeinschaftsunterkünfte.“ Für Personen im Umfeld sei die Ansteckungsgefahr relativ gering, da unter der Halberstädter Bevölkerung ein guter Durchimpfungsstatus zu verzeichnen sei.

Erst vor wenigen Tagen gab es auch im Asylbewerberheim „Marie Schlei“ im Berliner Stadtteil Wittenau mehrere Windpocken-Erkrankungen. Das dortige Gesundheitsamt hatte das Haus unter Quarantäne gestellt und allen Bewohnern einen freiwilligen Test angeboten, ob sie gegen den Erreger immun seien. 100 von ihnen waren immun und durften das Haus verlassen. Das Berliner Verwaltungsgericht hatte in einem Eilverfahren die Quarantäne als nicht rechtmäßig abgelehnt.