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Hochschule Anhalt in Bernburg Hochschule Anhalt in Bernburg: Die Zukunft ist online

Von susanne schlaikier 16.04.2013, 15:52
Auch Podcasts, wie Stefan Stumpp zeigt, können hergestellt werden.
Auch Podcasts, wie Stefan Stumpp zeigt, können hergestellt werden. engelbert pülicher Lizenz

bernburg/MZ - Markus Köckert ist ein Fan von sozialen Medien. Für den 24-Jährigen ist es selbstverständlich, auf Facebook mit Freunden zu kommunizieren. Alles postet er jedoch nicht. Und er trennt Privates und Berufliches beziehungsweise Studium. Nur bestimmte Leute können das lesen, was er privat macht. Um die sozialen Medien später auch beruflich nutzen zu können, hat er sich jetzt für den neuen deutschlandweit einzigartigen Masterstudiengang „Online-Kommunikation“ an der Hochschule Anhalt in Bernburg eingeschrieben. Neben Markus Köckert haben 19 weitere junge Menschen mit Beginn des Sommersemesters ihr Studium an der Hochschule aufgenommen. Sie alle haben zuvor bereits ihren Bachelor in Betriebswirtschaftslehre oder in einem ähnlichen Gebiet abgeschlossen.

Es geht in dem neuen Studiengang aber um weit mehr als Facebook, Twitter & Co.. „Das soziale Netzwerk ist zwar ein zentraler Bestandteil“, sagt Professor Hendrik Send, Koordinator des Studienganges. „Wir decken aber auch andere Aspekte ab, wie interne Unternehmens-Kommunikation, Redaktionssysteme und Podcast-Produktion.“ Das Studium umfasst Online-Management, Online-Marketing sowie Theorien der Online-Kommunikation. Auch ein Praxisteil gehört dazu. Die Studenten können in dem Praxissemester Erfahrungen an anderen Universitäten sammeln, oder - und das ist noch besser - in einem Unternehmen. Der Bedarf in den Firmen sei da und wachse branchenübergreifend, sagt Send. Der 36-Jährige beschäftigt sich seit 15 Jahren mit digitaler Kommunikation in Unternehmen. Zudem war er Leiter der Forschung und Beratung beim Forschungsinstitut IEB (Institute of Electronic Business). Daher weiß er, dass es von Unternehmen noch immer viele Fragen zur Online-Kommunikation gibt. Diese werde künftig immer wichtiger und dafür brauche es Fachleute, die etwas davon verstehen, so Send.

Sie sollen den Unternehmen helfen, an Content (Informationsinhalte) zu gelangen und wie sich damit Geld verdienen lässt, beschreibt er die künftigen Aufgaben der Masterstudenten. Vorbildlich geschehe dies bei Google, sagt Send. Bei diesem Internet-Suchdienst werde ständig experimentiert. Dadurch lasse sich schnell herausfinden, was funktioniert und was nicht. „Also lieber viele kleine Dinge probieren, als an einer großen Sache festhalten.“

Solche und andere Themen werden künftig auch in den Veranstaltungen diskutiert. Denn auch wenn der Studiengang „Online-Kommunikation“ heißt, wird hier nicht nur online miteinander kommuniziert. Bestimmte Themen würden auch einfach offline - also verbal - besprochen, erklärt Send.

Markus Köckert sieht gute Perspektiven im Bereich Online-Kommunikation. Er schätzt vor allem den Praxisbezug des Studienganges in Bernburg. „Hier wird einem eben nicht nur die Theorie, sondern auch die Anwendung vermittelt“, sagt Köckert, der zuvor ein duales Studium im Bereich Betriebswirtschaft-Dienstleistungsmanagement in Leipzig absolviert hat. Er sieht seine berufliche Zukunft in einem großen Unternehmen. Melanie Koßligk möchte später in die Öffentlichkeitsarbeit gehen. „Die wird immer wichtiger für Unternehmen“, ist die 24-Jährige, die zuvor BWL in Halle studiert hat, überzeugt. Vor allem in der Online-Kommunikation sieht sie für Firmen noch viel Potenzial. Auch Carolin Richter glaubt, dass Online-Kommunikation „ein Beruf mit Zukunft“ ist. Die 22-Jährige hat ihren Bachelor in Journalistik/Medienmanagement an der Fachhochschule in Magdeburg gemacht. Bisher nutzt sie die sozialen Medien zur Kommunikation mit Freunden und, um in Kontakt mit ehemaligen Kommilitonen zu bleiben. Jetzt möchte sie lernen, was noch alles möglich und erlaubt ist.