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Obduktion Obduktion: 33-jähriger Asylbewerber starb eines natürlichen Todes

25.06.2013, 14:46
Saizon Cosmos Bett in der Gemeinschaftsunterkunft Friedersdorf
Saizon Cosmos Bett in der Gemeinschaftsunterkunft Friedersdorf kehrer Lizenz

Bitterfeld/MZ - Der Asylbewerber Saizon Cosmo, der am 25. April tot im Bad seines Krankenzimmers im Bitterfelder Gesundheitszentrum gefunden wurde, ist eines natürlichen Todes gestorben. Das ist laut Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau, Christian Preissner, das Ergebnis des offiziellen Obduktionsberichts.

„Der 33 Jahre alt gewordene Saizon Cosmo ist nach dem Ergebnis eingehender Untersuchungen des Instituts für Rechtsmedizin in Halle infolge einer Herzmuskelentzündung an einem akuten Herzversagen gestorben“, so Preissner. Die von der Staatsanwaltschaft veranlasste Obduktion der Leiche habe keine Hinweise auf andere todesursächliche Erkrankungen ergeben. Bei den nachfolgenden chemisch-toxikologischen Untersuchungen seien keine „Substanzen, die auf eine Vergiftung oder eine sonstige nachteilige Einwirkung auf den Körper hindeuten“, gefunden worden, so der Staatsanwalt.

Der Tod des aus Benin stammenden Flüchtlings, der in der Gemeinschaftsunterkunft Friedersdorf lebte, hatte zu heftigen Vorwürfen unter anderem seitens des antirassistischen Netzwerks Sachsen-Anhalt geführt. So hätte ein Bereitschaftsarzt den 33-Jährigen mangelhaft versorgt. Die Beschwerden des Asylbewerbers seien in Friedersdorf nicht ernst genommen und er zu spät behandelt worden - so die Kritik nach dem Tod Cosmos.

Laut Preissner hatten jedoch die gesundheitlichen Beschwerden Cosmos nichts mit der Todesursache zu tun. „In Friedersdorf hat er über Halsschmerzen geklagt und wurde von einem Arzt behandelt“, erklärt Preissner. Er habe wohl unter anderem fiebersenkende Tabletten bekommen. Da später weitere Beschwerden aufgetreten seien, wurde Cosmo ins Bitterfelder Krankenhaus gebracht und am 23. April stationär aufgenommen. Noch am selben Abend sei ein chirurgischer Eingriff am Unterleib durchgeführt worden. „Der Heilungsverlauf war gut.“ Am Vormittag des 25. April wurde Cosmo dann tot im Bad gefunden. „Die OP hatte nichts mit dem Herzen zu tun“, so Preissner. Die Obduktion habe ergeben, dass sich nach dem Eingriff auch kein Entzündungsherd gebildet habe. „Nach der medizinischen Beurteilung der Fachärzte des Instituts für Rechtsmedizin der Martin-Luther-Universität ist Saizon Cosmo eines natürlichen Todes gestorben“, so das Fazit des Staatsanwalts.