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Unterbringung in Merseburg Unterbringung in Merseburg: Kein Platz für weitere Asylbewerber

Von Undine Freyberg 26.12.2013, 18:17

MERSEBURG/KRUMPA/MZ - Es wird eng im Saalekreis. Das Asylbewerberheim in Krumpa ist mit rund 280 Asylbewerbern voll belegt. „Mehr geht nicht“, sagte Marcus Skowronek vom Betreuungs- und Integrationshilfeverein (BIH). Der Verein ist vom Landkreis mit der Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen beauftragt.

Erst im November habe man plötzlich vom Landkreis die Nachricht bekommen, dass sofort 70 zusätzliche Asylbewerber aufzunehmen seien. „Das haben wir zwar gerade noch geschafft, aber jetzt sind wir mit unseren Kapazitäten am Ende“, so Skowronek. Dabei habe der Verein bereits zusätzliche Wohnungen außerhalb von Krumpa angemietet, um so zum Beispiel Familien unterbringen zu können.

Wenn jetzt eine erneute dringenden Anfrage des Landkreises käme, müsste der Verein hilflos die Hände heben. „Dann müsste der Landkreis nachdenken und nach anderen Lösungen suchen.“ Rechtlich möglich wäre zum Beispiel die Anmietung von Pensionen oder sogar Turnhallen, so Skowronek. Auf Anfrage der MZ verneinte der Landkreis zwar, dass es Pläne gebe, eine weitere Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber zu schaffen, doch außerhalb der Kreisverwaltung sieht das offenbar ganz anders aus.

Weitere Einrichtung angedacht

„Wir denken in jedem Fall darüber nach, noch ein zweites Haus zu eröffnen“, sagte Vereinschef Skowronek der MZ. Was die Größenordnung angehe, so sollte es möglichst Platz für 200 Leute bieten. Dann könnte man auch Krumpa ein wenig entlasten. Das neue Haus soll sich in Merseburg befinden. Über eine genaue Örtlichkeit wird derzeit noch nicht gesprochen. „Es muss sich zunächst auch erst mal der Kreistag dazu bekennen, dass er das will.“ Aus Sicht des Vereins komme man allerdings kaum um diese Lösung herum. In Anbetracht der Lage in Syrien werde wohl die Zahl der Flüchtlinge steigen, und auch die Zahl der Asylbewerber werde eher steigen als sinken.

Im Asylbewerberheim in Krumpa habe man einen Teil des Hauses bereits neu möblieren können, voraussichtlich im Frühjahr werde es weitergehen, so Skowronek weiter. In den vergangenen Monaten hatte es mehrere kleine Demonstrationen in Krumpa und Merseburg gegeben. Dabei protestierten Asylbewerber gegen die Zustände im Asylbewerberheim, sprachen sich für dessen Schließung und dezentrale Unterbringungsmöglichkeiten aus.

„Wir haben bereits viel verändert und auch insgesamt schon 18 Wohnungen außerhalb von Krumpa angemietet“, so Marcus Skowronek. Es sei allerdings nicht einfach, passende Wohnungen zu finden und die auch einzurichten.