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Infrastruktur des Kyffhäuser- und Harzvorlandes Infrastruktur des Kyffhäuser- und Harzvorlandes: Radtrasse wird wiederbelebt

Von FRANK SCHEDWILL 06.04.2014, 13:29
Logo des Radweges.
Logo des Radweges. schumann Lizenz

KELBRA/SIttendorf/MZ - Gute Nachricht für Radfahrer: Der marode Abschnitt des länderübergreifenden Kyffhäuser- und Harzvorland Radwegs zwischen Kelbra und dem Ortsteil Sittendorf kann vermutlich demnächst saniert werden.

„Wir streben einen Baustart noch in diesem Jahr an“, sagte Britta Gaßmann von der Bauverwaltung im Kelbraer Rathaus. Zuvor hatte bereits Kelbras Bürgermeister Lothar Bornkessel (Freie Wähler) betont, dass sich die Stadt intensiv um das Projekt bemühe. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Beschwerden über den Zustand des Weges. Er verläuft auf dem Damm der früheren Kyffhäuser-Kleinbahn. Derzeit reiht sich dort eine Bodenwelle an die andere, weil bei der Anlage des Weges im Rahmen eines ABM-Projekts in den 90er Jahren der Untergrund nicht richtig verdichtet wurde. Vielerorts ist auch der Asphaltbelag aufgebrochen und so löchrig, dass er nur noch schwer zu befahren ist.

Der 36 Kilometer lange Kyffhäuser-Radweg führt von Bad Frankenhausen zur Barbarossahöhle, nach Kelbra, Tilleda, Ichstedt und zurück.

Der Weg ist fast eben, es gibt nur zwei Anstiege. Außerdem bestehen Verbindungen zum Unstrutradweg und zum im Bau befindlichen Unstrut-Werra-Radweg.

Die Route um den Kyffhäuser gilt als ideale Tagestour für Familien. Die Strecke ist eigentlich mit einem Radler und dem Kyffhäuserdenkmal beschildert. Zwischen Kelbra und Tilleda fehlen derzeit die Hinweiszeichen.

Die Stadt hat im vergangenen Jahr sogar die Hinweisschilder entfernen lassen. Der Radweg könne in dem Zustand nicht mehr vermarktet werden, hieß es damals. Nun soll gebaut und zwar erstmal von Kelbra bis zum Sittendorfer Sportplatz über rund 3,5 Kilometer. Die Stadt will das Projekt mit Hilfe verschiedener Förderprogramme realisieren. Dazu sollen Eigenmittel und Geld aus dem Zukunftsfonds des Landkreises kommen, der nach dem Verkauf der Krankenhäuser an die Helios-Gruppe gebildet worden war.

168 000 Euro zur Verfügung gestellt

Der Kreisausschuss hatte für das Vorhaben kürzlich 168 000 Euro zu Verfügung gestellt. Es war die dritthöchste Einzelsumme, die in diesem Jahr aus dem Fonds für ein Projekt ausgezahlt wurde.

Was die Arbeiten kosten werden, wollte Gaßmann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Die Planungen liefen und die Anträge bei den Fördermittelgebern seien gestellt, es müssten aber noch verschiedene Positionen wie von den Umweltbehörden geforderte Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen hineingerechnet werden. Für den gesamten acht Kilometer langen Abschnitt bis nach Tilleda war bisher mit Gesamtkosten von rund 980 000 Euro gerechnet worden. Die Stadt plant, das Stück zwischen Sittendorf und Tilleda dann im kommenden Jahr in Ordnung zu bringen. Es ist nach Angaben aus dem Kelbraer Rathaus nicht ganz so marode wie der andere Teil. Für die Arbeiten sollen wiederum verschiedene Fördertöpfe genutzt werden.

Arbeiten auch im Kyffhäuserkreis

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) begrüßte den baldigen Baustart. „Die Nachricht ist richtig klasse,“ sagte der ADFC-Kreisvorsitzende Dietrich Pauls. Er hatte den Weg zwischen Kelbra und Tilleda auf Platz eins einer zehn Punkte umfassenden Wunschliste des Fahrradclubs gesetzt. Das Projekt sei auch für den Tourismus wichtig, sagte er.

Aber auch im benachbarten Kyffhäuserkreis tut sich etwas: Dort entsteht gegenwärtig der Unstrut-Werra-Radweg zwischen Sondershausen und Artern. Ist er fertig, sollen Radler, die rund um den Kyffhäuser unterwegs sind, die neue Trasse zwischen Bad Frankenhausen und Rottleben mitnutzen. Ein weiteres schlechtes Wegstück kann so beseitigt werden. Geplant ist laut der dortigen Kreisverwaltung, den Radweg zwischen Sondershausen und Artern Ende diesen Jahres fertigzustellen.

Idyllische Landschaft: Vom Radweg aus hat man diesen Blick auf das Kyffhäusergebirge und das Denkmal.
Idyllische Landschaft: Vom Radweg aus hat man diesen Blick auf das Kyffhäusergebirge und das Denkmal.
ARCHIV/FRANK SCHEDWILL Lizenz