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Tierquälerei in Niederröblingen Tierquälerei in Niederröblingen: Todbringende Leckerlis?

Von Beate Thomashausen 24.01.2015, 14:39
Das sind die drei American Akitas von Sylvia Kaul. Ari (links) ist auf dem Weg der Besserung.
Das sind die drei American Akitas von Sylvia Kaul. Ari (links) ist auf dem Weg der Besserung. Privat Lizenz

Niederröblingen - Mittlerweile frisst der „Dicke“ wieder. Aber in den vergangenen Tagen war es gar nicht gut um Ari bestellt. Auf Ari wurde offenbar ein Giftanschlag verübt. Was war passiert? Ari ist ein preisgekrönter American Akita und gehört Sylvia Kaul aus Niederröblingen. Gemeinsam mit zwei Hündinnen - die beiden sind auch American Akitas - lebt Ari in Niederröblingen. Zum Grundstück der Kauls gehören ein Garten und ein Hof. Mit allen drei Hunden war Sylvia Kaul am vergangenen Mittwoch im Garten. Die Hunde spielten miteinander. Alles war gut. Dann war Kaffeezeit. Aber nur die beiden Hundedamen hatten Interesse an einem Keks außer der Reihe.

Der Rüde blieb auf dem Hof. „Der Dicke mag es, unterm Tor durchzugucken, um zu sehen, wer da so vorbeigeht“, erzählte die Hundebesitzerin. Als sie nach 20 Minuten wieder zurück auf den Hof kam, traf sie fast der Schlag: „Ich habe meinen Hund nicht wieder erkannt. Mein Rüde hechelte übermäßig schnell. Er hatte Schaum vorm Maul. Der Speichel war weiß und im Gegensatz zum normalen relativ zäh und schleimig. Der Hund wirkt unruhig, konnte sich kaum auf den Beinen Halten und erbrach mit starken Krampfanfällen. Er war kaum ansprechbar. Ich hatte so eine Angst, dass er stirbt.“

Sofort machte sie sich mit dem Tier auf den Weg zum Arzt. Sylvia Kaul: „Unterwegs wurde die Atemnot immer schlimmer, und die Brechanfälle wollten und wollten nicht aufhören. Ich musste mehrmals anhalten und meinem Hund helfen und bin vor Sorge, dass er es nicht mehr bis zum Tierarzt schafft, fast verrückt geworden.“ Der Tierarzt war sich sofort sicher, dass der Hund vergiftet worden war. „Wahrscheinlich hat jemand unterm Tor durch einen Giftköder gefüttert oder jemand warf etwas übern Zaun“, vermutet die Hundehalterin. Der Tierarzt gab Ari Spritzen und röntgte das Herz und den gesamten Bauchraum. Auch nahm er dem Rüden Blut ab, um es im Labor untersuchen zu lassen. Die Untersuchung ergab schließlich, dass der Hund ein chemisches Gift gefressen haben muss. „Schneckenkorn und Rattengift schloss der Tierarzt aus. Um welches Gift es sich genau handelte, dass hätte ich dann noch feiner und noch teurer untersuchen lassen müssen“, so Frau Kaul.

Aber das ändere ja nun nichts. Nach der Behandlung beim Tierarzt war der Hund noch nicht übern Berg. In der Nacht gab Sylvia Kaul alle zwei Stunden Medikamente, um das Gift zu binden. „Wir wachten die ganze Nacht bei ihm.“ Drei Tage lang wurde Ari noch beim Tierarzt gespritzt. Die Behandlung ist für Ari noch nicht ganz abgeschlossen. Er muss noch einmal geröntgt werden, denn die Leberwerte waren sehr schlecht. „Ich hoffe, dass wir großes Glück haben und Ari keine bleibenden Schäden davonträgt“, hofft Sylvia Kaul inständig. Sie erstattete Anzeige bei der Polizei und warnte andere Hundebesitzer davor, zu sorglos zu sein. „Ich habe mich in Foren belesen. Und es gibt die furchtbarsten Methoden, wie Tiere vergiftet werden.“ (mz)