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Kommentar zu Ausländerbehörden Kommentar zu Ausländerbehörden: Ein Spiegelbild

12.12.2013, 19:45
Walter Zöller
Walter Zöller MZ Lizenz

Endlich hat ein Mitglied der Landesregierung ausgesprochen, was viele längst wissen und auch immer wieder beklagen: Die Ausländerbehörden in Sachsen-Anhalt wirken auf Menschen, die aus welchen Gründen auch immer dauerhaft in Deutschland leben wollen, wie eine Abschreckungsbehörde. Wenn Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) nun eine stärke Willkommenskultur einfordert, liegt er völlig richtig.

Damit allein ist es freilich nicht getan. Es muss auch nach den Gründen gefragt werden, warum die meisten Mitarbeiter der Ausländerbehörden nichts oder viel zu wenig zur Integration der Neuankömmlinge beitragen. Die Behörde ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, in der Zuwanderer lange Zeit nicht wirklich willkommen waren. Und Asylbewerber gelten bei vielen heute noch nicht als Menschen, die ein schlimmes Schicksal aus ihrer Heimat vertrieben hat, sondern allesamt als Schmarotzer, die auf Kosten des Steuerzahlers leben wollen.

Diese Ablehnung ist über Jahrzehnte gewachsen. Sie muss aufgebrochen werden: in der öffentlichen Wahrnehmung, in der Gesetzgebung und in der Arbeitsweise der Ausländerbehörden.

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