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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Milliarden für energetisches Sanieren

Von Sabine Fuchs und Dörthe Hein 21.10.2013, 06:33
Die Fassade eines Wohnblocks wird gedämmt.
Die Fassade eines Wohnblocks wird gedämmt. dpa Lizenz

Magdeburg/dpa - Die Preise für Heizung und Strom steigen. Mieter und Wohnungsverbände setzen deshalb auf das Energiesparen. Allein die Wohnungsunternehmen in Sachsen-Anhalt haben in den zurückliegenden Jahren Milliarden in die energetische Sanierung gesteckt. Fassaden wurden gedämmt und dichte Fenster eingebaut. Für die energetische Sanierung seien allein im Jahr 2013 bislang Darlehen in Höhe von rund sieben Millionen Euro vergeben worden, sagte Bernd Kaufholz, Sprecher des Magdeburger Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr.

Nachholbedarf bei privaten Vermietern

Das Land fördere unter anderem mit dem Programm „Sachsen-Anhalt Modern“ seit 2011 Investitionen in die bessere Energieeffizienz von Wohngebäuden. Dabei werden unter anderem zinsgünstige Darlehen angeboten. Nachholbedarf bei der Modernisierung besteht nach Angaben von Kaufholz noch bei privaten Vermietern und Selbstnutzern.

Die 200 Unternehmen aus dem Verband der Wohnungsgenossenschaften und dem Verband der Wohnungswirtschaft des Landes haben seit 1991 etwa 330.000 Wohnungen modernisiert, wie eine Sprecherin mitteilte. Etwa 93 Prozent der Wohnungen seinen nun mindestens teilmodernisiert. Schwerpunkt sei immer die energetische Sanierung gewesen. Die Investitionen der vergangenen Jahre hätten auch dazu geführt, dass der Energieverbrauch der Wohnungen in Sachsen-Anhalt deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt liege.

Mangelnde Sorgfalt

Der Präsident des Landverbandes Haus und Grund, Holger Neumann, mahnte indes Sorgfalt an. „Beim Anbringen einer Dämmschicht an der Hauswand muss sehr sorgfältig gearbeitet werden, sonst ist der Schaden größer als der Nutzen“, sagte er. Würde unsauber gedämmt, könnte Wasser zwischen Fassade und Dämmwand fließen.

Der Präsident verwies zugleich darauf, dass der Mieter selbst viel zum Energiesparen beitragen könne. „Sein Anteil liegt bei etwa 30 bis 40 Prozent. So müssen nicht alle Räume einer Wohnung beheizt und die Wärmespender nicht auf 24 Grad eingestellt werden.“ Auch Neumann betonte, dass der Osten hinsichtlich der Energieeinsparung an Gebäuden wesentlich besser liege als der Westen, weil nach der Wende viele Häuser auf Vordermann gebracht worden seien. „Heizanlagen, die 40 Jahre alt sind, gibt es im Osten selten.“

Viele Beratungen zum Energiesparen

Bei der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt in Halle gehört die Energie-Beratung zu den Top-Themen. Allein im vergangenen Jahr gab es dort 2.288 Beratungen zum Energieverbrauch. „Dabei ging es unter anderem um einen effizienteren Einsatz von Heiz- und Haustechnik, den baulichen Wärmeschutz und die finanzielle Förderung von Maßnahmen zum Energiesparen“, sagte Martina Angelus von der Energieberatung der Zentrale. In diesem Jahr habe es bereits 2.082 Beratungen gegeben. 130 sozial schwache Verbraucher seien kostenlos informiert worden.