Weiße Rosen im Stadtrat: Weiße Rosen im Stadtrat: Soll eine Straße nach Yangjie Li benannt werden?

Dessau-Roßlau - Mit weißen Rosen auf jedem Arbeitsplatz im Ratssaal hat Dessau-Roßlaus Stadtrat am Mittwoch an die chinesische Studentin Yangjie Li erinnert. Yangjie Li war im Mai 2016 in Dessau vergewaltigt, misshandelt und ermordet worden.

Ein 21-jähriger Dessauer und seine ehemalige Freundin waren dafür im August schuldig gesprochen worden: Der Mann muss lebenslang hinter Gitter. Eine besondere Schwere der Schuld wurde festgestellt.

Er wird mindestens 20 Jahre sitzen. Die Frau erhielt eine Jugendstrafe von 5,5 Jahren. Gegen die Urteile wurde Revision eingelegt. Eine Entscheidung des Bundesgerichtshofes steht aus.

Im Stadtrat sprachen sich Kommilitonen dafür aus, die Hausmannstraße nach Yangjie Li zu benennen. Die junge Studentin war dort im Mai 2016 unter einer Konifere gefunden worden.

Bislang erinnert dort ein Strauch weißer Rosen an Yangjie Li. Diese galten als die Lieblingsblumen der Architekturstudentin. Stadtratspräsident Lothar Ehm (CDU) versprach nach einer Gedenkminute für Yangjie Li das Ansinnen der Studenten zu prüfen.

Hendrik Weber (Liberales Bürgerforum/Grüne) hatte die Studenten bei der Aktion unterstützt - und die Rosen im Ratssaal verteilt. Es war eine Reaktion auf Hinweise, dass Jörg Schwabe (CDU) wieder an Stadtratssitzung teilnimmt. Das bestätigte sich nicht.

Eine MZ-Anfrage, ob er wieder sein personenbezogenes Mandat wahrnehmen will, ließ Schwabe unbeantwortet. Auch CDU-Fraktionschef Eiko Adamek gab sich in der Sache zurückhaltend. „Es ist auch für die Fraktion keine einfach Situation. Wir sind in Gesprächen mit Herrn Schwabe, um eine Lösung zu finden.“ Wie diese aussehen kann, ließen beiden Seite offen. (mz/sb)