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RBL beim 1. FC Köln RB Leipzig beim 1. FC Köln: Zwei Teams im Stimmungstief

30.09.2017, 09:00
Lange Gesichter bei RB Leipzig gab es zuletzt nach dem 0:2 bei Besiktas Istanbul.
Lange Gesichter bei RB Leipzig gab es zuletzt nach dem 0:2 bei Besiktas Istanbul. dpa-Zentralbild

Leipzig - Bei Ralph Hasenhüttl wirkte der Champions-League-Abend von Istanbul auch am Freitagnachmittag noch nach. Auch am eigenen Leib. „Man kann es kaum beschreiben, wie laut es dort war”, sagte der Trainer von RB Leipzig. „Ich habe heute noch Ohrenschmerzen, es war eigentlich unerträglich.”

Mehr noch beschäftigte den Coach vor der Partie am Sonntagabend beim 1. FC Köln (18 Uhr) die Fehleranalyse. Eine Erkenntnis: Ballverluste bei eigenem Ballbesitz oder im Torabschluss sieht Hasenhüttl seinem jungen Team derzeit nach. „Kein Verständnis” bringt der Österreicher jedoch dafür auf, wenn seine Mannschaft nicht so konsequent verteidigt, „wie wir das können”.

RB Leipzig: Probleme mit der Verteidigung

Immer wenn die Türken angriffen, sei es nicht so laut im Stadion gewesen, und dann war RB sowohl was das Verteidigungsnetz angeht als auch im Eins gegen Eins zweimal nicht „wach genug”.

So appellierte Hasenhüttl an seine Spieler, sich wieder auf ihre ursprünglichen Stärken zu konzentrieren. Dass der Rot gesperrte und formschwache Naby Keita sowie wohl auch Timo Werner (Hasenhüttl: „Es geht ihm nicht besonders gut, er hatte immer noch ein bisschen Schwindel.”) in Köln fehlen, dürfe keine Entschuldigung sein. „Die Crux in unserem Spiel liegt darin, dass wir sehr selten zu Null gespielt haben. Dafür ist es entscheidend, dass wir wieder als Einheit auf dem Platz agieren.”

RB Leipzig und der 1. FC Köln im Stimmungstief

Dass RB Leipzig immerhin aus der Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte Mut schöpfen kann, eint den Vize-Meister mit Tabellenschlusslicht Köln. Auch die Mannschaft von Hasenhüttls früherem Teamkollegen Peter Stöger spielte in der Europa League gegen Roter Stern Belgrad in den zweiten 45 Minuten nach Einschätzung des Trainers so gut wie seit Monaten nicht mehr.

Doch unterm Strich trugen auch die Kölner mit einer 0:1-Heimniederlage zu diesem aus deutscher Sicht durch und durch missratenen Europapokal-Spieltag bei. Dass alle Bundesligisten verloren, hatte es in der 54-jährigen Ligahistorie noch nie gegeben. 

Warum sich Hasenhüttl keine Sorgen um den deutschen Vereinsfußball macht

So musste sich Hasenhüttl bei all den Herausforderungen, die sein Team gerade zu bewältigen hat, auch noch für das Niveau in der Bundesliga rechtfertigen. Zwar könne man nach den ersten beiden EC-Spieltagen meinen, dass die Bundesliga zu schlecht für Europa sei, so der 50-Jährige. „Aber ich rechne immer erst am Ende ab, und da gucken wir mal, wo wir stehen”, sagte Hasenhüttl und lieferte einen Erklärungsansatz mit: Von den sechs Teilnehmern seien drei zum ersten Mal überhaupt oder seit langer Zeit zum ersten Mal wieder dabei. „Mag sein, dass das zu Beginn der Saison ein Handicap ist, aber ich mache mir keine Sorgen um den deutschen Fußball.”

Speziell RB sie zwar „ein bisschen grün” aufgetreten. „Aber”, fügte Hasenhüttl beinahe trotzig hinzu, „ich bin sicher, dass wir in der Champions League in der Gruppe noch den ein oder anderen Sieg feiern können.”

Beim 1. FC Köln ist die Stimmung optimistischer als bei RB Leipzig

Weniger selbstbewusst äußerte sich der emotionale Fußballlehrer vor der Partie beim „Effzeh”. Als das Wort „Pflichtsieg” fiel, antwortete Hasenhüttl pikiert: „Ich weiß nicht, ob wir so vermessen sein dürfen”, und antwortete gleich selbst: „Ganz und gar nicht. Wir haben bisher auch nicht die Sterne vom Himmel gespielt in dieser Saison.”

So ist vor dem Aufeinandertreffen am Sonntag die Stimmung beim 1. FC Köln kurioserweise sogar etwas optimistischer als in Leipzig – trotz der Negativserie mit nur einem Punkt aus acht Spielen in Bundesliga und Europa League.

Dazu trägt auch die Verpflichtung des bislang vertragslosen Claudio Pizarro bei. Dass ein bald 39-Jähriger Balsam für die kölsche Seele ist und als Heilsbringer gefeiert wird, sagt allerdings auch einiges über die derzeitige Verfassung der Kölner aus. (mz) 

RB Leipzig beim 1. FC Köln: So wollen sie spielen

Die voraussichtliche Aufstellung: Gulacsi – Klostermann, Orban, Upamecano, Bernardo – Ilsanker, Demme – Forsberg, Kampl (Sabitzer) – Sabitzer (Poulsen), Augustin.