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Illegale Fahrten MC Geländesportverein Mansfeld-Südharz: Illegalen Fahrten - Schwarzfahrer sorgen vor offizieller Geländefahrt für Probleme

Von Tina Edler 27.09.2017, 17:13
Am 30. September findet die Geländefahrt „Durch das Mansfelder Land“ statt.
Am 30. September findet die Geländefahrt „Durch das Mansfelder Land“ statt. Privat/Verein

Hettstedt - Noch bevor die ersten Enduros bei der 31. Motorradgeländefahrt „Durch das Mansfelder Land“ beim Wettbewerb am 30. September an den Start gehen, gibt es die ersten Diskussionen. Diskussionen und vor allem Klärungsbedarf zwischen dem Veranstalter - MC Geländesportverein Mansfeld-Südharz - und den zuständigen Forstbehörden.

In erster Linie geht es um illegale Geländefahrten von Unbekannten durch den Wald. Die stoßen freilich den Förstern übel auf. Ohne Kennzeichen seien die meisten unterwegs und daher eine Kontrolle oder gar die Ahndung einer Straftat schwer nachvollziehbar. Die illegalen Fahrten stellen eine Ordnungswidrigkeit dar, außerdem verstoßen sie auch gegen das Naturschutzgesetz, erklärt Thomas Fügner von der Unteren Forstbehörde des Landkreises Mansfeld-Südharz.

Forstbehörde Mansfeld-Südharz: Schwarzfahrten haben in den vergangenen Jahren zugenommen

Nach Meinung der Förster haben diese Schwarzfahrten in den vergangenen Jahren zugenommen. Dabei hatten sie die Hoffnung, dass mit der offiziellen Veranstaltung der Geländefahrt die Zahl sinken würde und die Fahrten nur noch an eben jenen legalen Terminen stattfinden. Schwarzfahrer seien dabei aber nicht nur die Motorradbesitzer. Auch mit Quads seien Unbekannte regelmäßig im Wald unterwegs, erklärt Fügner.

Ein Verstoß, den auch der Geländesportverein Mansfeld-Südharz nicht toleriert, wirft es doch unfreiwillig ein schlechtes Bild auf die Hobbyfahrer vom Verein. Mehrfach haben sie auf ihren Internet- und Facebookseiten auf die verbotenen Fahrten aufmerksam gemacht, sprechen regelmäßig mit Fahrern darüber. Doch gegen die illegalen Fahrten scheinen sie machtlos zu sein. „Heutzutage kann sich jeder ein Motorrad kaufen und damit durch die Gegend fahren“, sagt Lisa Nachtweih vom Geländesportverein sichtlich ratlos. Dass sie für diese schwarzen Schafe quasi den Kopf hinhalten muss, kann sie nicht nachvollziehen.

Leiter des Forstbetriebs Süd: „Wir wollen die Veranstaltung nicht grundsätzlich verbieten“

Als eine der Veranstalter der Geländefahrt achtet sie auf jedes Detail: die Strecke wird genau markiert, freiwillige Mitarbeiter sind während des Rennens als Streckenposten im Dauereinsatz. Noch am Veranstaltungswochenende ist Nachtweih mit den Helfern unterwegs, um am Ende des Rennens die Strecke zurückzubauen. Zudem sind alle eventuellen Schäden am Wald ebenso wie die Fahrer eigens über den Motorsportverein versichert.

Einsatz, den auch die Förster zu schätzen wissen. „Wir wollen die Veranstaltung nicht grundsätzlich verbieten“, sagt Holger Koth, Leiter des Forstbetriebs Süd. Allerdings müsse man in Einklang kommen. Heißt: Man versucht nun gemeinsam eine praktikable Lösung zu suchen, um die Geländefahrten legal zu gestalten. Wie das am Ende aussieht, ist noch offen. Eine feste Strecke, die für mehrere Nutzungsmöglichkeiten legalisiert wird, wäre denkbar, meint Koth.

Ob das aber auch umsetzbar ist, bleibt abzuwarten. Der Geländesportverein versucht derweil mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit, Fahrer weiterhin auf die Problematik aufmerksam zumachen. Denn sollte das nicht gelingen, stünde es auch schlecht für die jährliche Veranstaltung. „Wir als Landesforstbetrieb wollen gerne mit dem Motorradclub zusammenarbeiten. Aber irgendwann müssen wir auch unsere Konsequenzen ziehen“, sagt Koth.

Geländefahrt startet auf Hettstedter Markt

Die Motorradgeländefahrt „Durch das Mansfelder Land“ findet am 30. September statt. Der Startschuss fällt am Samstag 9 Uhr auf dem Hettstedter Marktplatz. Danach starten die 250 Teilnehmer im Minutentakt und Gruppen. Drei Runden à rund 60 Kilometer gilt es für die Fahrer zu absolvieren. Das Ziel ist dann am Ende der Sportplatz in Meisberg. Das erreichen die ersten Rennteilnehmer etwa ab 15 Uhr, teilt der Veranstalter mit.

Während des Wettbewerbs warten auch zwei Sonderprüfungen, die auf Geschicklichkeit und Schnelligkeit abzielen, auf die Fahrer: eine auf der Motocrossstrecke in Alterode und eine auf einem Feld. Die Motorräder, mit denen die Teilnehmer an den Start gehen, sind alle für die Straße zugelassen und gehören zur Kategorie Enduro. Die Fahrer, die in diesem Jahr an dem Wettbewerb teilnehmen, kommen aus ganz Deutschland - von der Ostsee bis zum Schwarzwald. (mz)