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Nach Fusion der Feuerwehren Nach Fusion der Feuerwehren: Hornburger rücken nicht mehr mit aus

Von Daniela Kainz 22.09.2017, 10:00
In den Räumen des alten Hornburger Gerätehauses soll die Nachwuchsarbeit fortgesetzt werden.
In den Räumen des alten Hornburger Gerätehauses soll die Nachwuchsarbeit fortgesetzt werden. Archiv/Lukaschek

Erdeborn - Marco Schäffel, der Wehrleiter der fusionierten freiwilligen Feuerwehren von Erdeborn, Lüttchendorf und Hornburg, zieht die Notbremse. Er lehnt aus rechtlichen Gründen die Verantwortung für die Feuerwehrleute aus Hornburg bei Einsätzen ab. Zur Begründung: Die Hornburger nehmen seit der Zusammenlegung weder an einer gemeinsamen Ausbildung noch an einer Schulung in Erdeborn teil. Praktisch hat das zur Folge, dass die Hornburger zwar bei Einsätzen alarmiert werden, aber nicht mehr mit ausrücken.

„Wir hoffen, dass die Hornburger den Weg nach Erdeborn noch finden“, sagt Matthias Hauk, zuständiger Mitarbeiter in der Verwaltung der Seegebietsgemeinde. Ob und wann die Hornburger Feuerwehrleute an den Ausbildungen in Erdeborn teilnehmen, ist fraglich. Sie standen seit Bekanntwerden der Fusionspläne dem Vorhaben kritisch gegenüber und fühlten sich von Anfang an nicht richtig eingebunden in die Zusammenlegung.

Bisherige Wehrleiterin: Hornburger quittieren ehrenamtlichen Dienst nicht

Dass die Hornburger ihren ehrenamtlichen Dienst gänzlich quittieren und kündigen, glaubt Anke Weder, die bislang an der Spitze der Hornburger Wehr stand, nicht. Fest steht für sie jedoch: „Keiner wird aber bei Alarm mit seinem privaten Pkw die 5,5 Kilometer lange Strecke von Hornburg nach Erdeborn ins Gerätehaus fahren. Das ist nicht zumutbar.“

Bis vor kurzem konnte die Anfahrt noch mit einem in Hornburg stationierten Mannschaftstransportwagen gewährleistet werden. Der Landkreis hatte das Fahrzeug bereitgestellt, musste es aber wegen Eigenbedarfs inzwischen abziehen.

Einen Schritt weiter ist man innerhalb der Fusion auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendarbeit. Der Hornburger Feuerwehrnachwuchs darf trotz der Zusammenlegung in seinem Heimatort weiter ausgebildet werden. Hauk: „Die jungen Leute nehmen dieses Wochenende gemeinsam mit den anderen am Leistungsmarsch der Jugendfeuerwehren des Landkreises in Bennungen teil.“

Hornburger Feuerwehrnachwuchs wird trotz Fusion weiter in Hornburg ausgebildet

Das sei richtig, bestätigt Weder, die den Feuerwehrnachwuchs in Hornburg betreut. Die Ausbildung kann ihr zufolge aber aktuell nicht in den Räumen des alten Feuerwehrgerätehauses stattfinden. „Wir haben keinen Schlüssel mehr.“ Der liege bei der Verwaltung in Röblingen.

Bei schönem Wetter trainiert sie mit den Kindern auf dem Parkplatz neben dem Dorfgemeinschaftshaus. Weder: „Wenn es regnet, dürfen wir im Dorfgemeinschaftshaus üben.“ Ein Dauerzustand könne das für die jungen Leute nicht sein.

„Das soll es auch nicht“, so Martin Blümel, stellvertretender Bürgermeister. Die Gemeinde benötigt nach seinen Worten jetzt ein Signal aus Hornburg, dass die Nachwuchsarbeit in den Räumen des alten Gerätehauses weitergeführt werden soll. Alles Weitere würde danach veranlasst. (mz)