1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Botschaft per Container: Botschaft per Container: Bitterfelder macht Freundin kuriosen Heiratsantrag

Botschaft per Container Botschaft per Container: Bitterfelder macht Freundin kuriosen Heiratsantrag

Von Frank Czerwonn 19.09.2017, 09:26
7,50 Meter hoch ist der Heiratsantrag auf dem Container. Die Antwort sprühte Janett Keil darunter.
7,50 Meter hoch ist der Heiratsantrag auf dem Container. Die Antwort sprühte Janett Keil darunter. Anneliese Bär

Bitterfeld - Raik Hahn will hoch hinaus. Kein Wunder. Wenn man mit seiner Partnerin auf Wolke sieben schwebt, muss auch ein Heiratsantrag in luftiger Höhe stattfinden. So hat sich der 36-Jährige etwas Besonderes einfallen lassen, um um die Hand seiner Liebsten anzuhalten: Mit seinem gut sieben Meter hohen Container-Antrag mitten auf der Straße in Bitterfeld rührte er Freundin Janett Keil zu Tränen.

Umzug wegen der Liebe

„Einen Standardantrag kann ja jeder machen“, sagt Hahn, der wegen der Liebe von Sachsen nach Bitterfeld zog. Eigentlich kennt er seine Freundin schon fast 20 Jahre durch einen Freundeskreis. Doch dann verloren sie sich aus den Augen. „Bis Janett mich 2010 durch ein Internetportal wiedergefunden hat“, erzählt Hahn. Dann ging alles ziemlich schnell. Ende 2010 zog er aus Pohritzsch bei Delitzsch nach Bitterfeld.

Bald lebte das Paar in einer Wohnung, 2014 wurde Töchterchen Mara geboren. Verlobt sind Janett und Raik auch schon seit einigen Jahren, tragen auch die Ringe, nachdem sie ihm einen Antrag gemacht hatte. „Doch dann hatten wir kleine Diskrepanzen und das Thema Hochzeit war erst mal vom Tisch“, schaut der Lkw-Fahrer zurück. Dass es nun doch zum Antrag kam, liegt am deutschen Schlager. Den hört er gern. „Und da geht es ja auch meist um die Liebe. Auf einer meiner Touren hab ich dann gedacht: Du musst das jetzt endlich mit der Hochzeit auf die Reihe bekommen.“

Die Idee war schnell geboren

Über das Wie musste er nicht lange grübeln. „Die Idee mit dem Container hatte ich sehr schnell.“ Und sie ist naheliegend. Denn Hahn fährt für die Wolfener Firma Fehr ein Spezialfahrzeug, das Container transportiert. Mit einer Winde kann man die sogar senkrecht stellen. „Da ragt dann so ein Container 7,50 Meter in den Himmel.“ Eine ideale Fläche für die frohe Botschaft.

So besprühte der 36-Jährige vergangenen Freitag fünf Papierbögen mit der Frage: „Schatz, willst du meine Frau werden“, klebte diese auf den Container und malte auf Blatt Numero fünf zwei rote Herzen mit Platz für ihre Antwort. Unter der Frontscheibe bekannte er auf einem Tuch: „Ich liebe dich“. Zuvor hatte er seinen Chef gefragt, ob der den Lkw für den Antrag nutzen darf. „Der stimmte sofort zu - unter einer Bedingung: Er will Fotos sehen.“

Überraschungscoup mit Hilfe von Freunden

Doch gelingen konnte der Überraschungscoup nur mit Hilfe eines befreundeten Paares aus der Saarstraße. Unter dem Vorwand, eine Gefriertruhe auszusuchen, lockten sie Freundin Janett dorthin. Dann fuhr Raik mit dem aufgetürmten Container vor. „Ich bin langsam vorbeigefahren, damit sie es lesen kann.“ Doch das gelang erst im zweiten Anlauf. „Meine Tochter lief danach zu mir. Mit ihr auf dem Arm bin ich zu Janett. Sie war zu Tränen gerührt. Und flüsterte dann: ,Ja, Ja, Ja’.“ Als sie sich gefasst hatte, sprühte sie das Ja zwischen die Herzen. Und dann wurde angestoßen - mit Kaffee.

„Ich glaube, das war der romantische Antrag, auf den sie gewartet hat“, meint der künftige Bräutigam. Geheiratet werden soll im nächsten Spätsommer. Und auch wenn das Papier mit dem Antrag das spätere Entfernen vom Container nicht überlebt hat: Das Tuch mit dem entscheidenden Satz „Ich liebe dich“ hat das Paar sicher verwahrt.

(mz)