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Vermehrte Einbrüche Einbrüche: in Halle (Saale) Einwohner in Heide-Süd hoffen auf mehr Polizei

Von Dirk Skrzypczak 13.09.2017, 08:56
Der Hörsaal des Leibniz-Instituts war zur Bürgerversammlung am Dienstagabend gut gefüllt.
Der Hörsaal des Leibniz-Instituts war zur Bürgerversammlung am Dienstagabend gut gefüllt. Dirk Skrzypczak

Halle (Saale) - Die ehemalige Garnison Heide-Süd hat sich zu einem der attraktivsten Stadtviertel in Halle entwickelt. Die Nachfrage nach Baugrund ist hoch, allerdings sind nur noch wenige Flächen frei.

Plan für weitere Häuser in Heide-Süd ruft Ärger bei Anwohnern hervor

Wie Dieter Götte, Manager der Entwicklungsgesellschaft Halle-Saalkreis, am Dienstagabend auf einer Bürgerversammlung zur Zukunftswerkstatt Heide-Süd erklärte, soll die Wohnbebauung für den Stadtteil auf einem Areal zwischen der Scharnhorststraße und dem Grünen Dreieck ihr Ende finden. Laut Götte stehen dort 19.500 Quadratmeter für die Errichtung von Einfamilienhäusern zur Verfügung, auf weiteren 13.100 Quadratmetern sollen Mehrfamilienhäuser entstehen.

„Wenn der Stadtrat den Bebauungsplan beschließt, wird die Vermarktung im März 2018 beginnen“, sagte Götte. Einwohner kritisierten daraufhin, dass Heide-Süd zubetoniert werde.

Nicht genügend Kinder: Keine neue Schule für Heide-Süd

Den Wunsch aus der Bürgerschaft nach einer staatlichen Grundschule für das Wohngebiet mit seinen 4.500 Einwohnern wird die Stadt indes nicht erfüllen. „Die Kinderzahlen reichen nicht aus, um eine Schule für Heide-Süd bestandsfähig zu gestalten“, sagte die Beigeordnete für Soziales und Bildung, Katharina Brederlow. Man wisse, dass die Grundschule am Heiderand an der Kapazitätsgrenze sei. „Hier suchen wir nach einer Lösung.“

Gleichzeitig wurde bekannt, dass sich die Evangelische Grundschule für ein Grundstück in Heide-Süd interessiert. Gespräche laufen, allerdings gebe es noch keine Einigkeit.

Heide-Süd: Weinbergcampus und Wohngegend sollen enger zusammenrücken

„Das ist ein spannendes Viertel, weil hier Bürger und Wissenschaft zusammengeführt werden. Das strahlt bis in die Neustadt ab“, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos). Im Rahmen der Projektarbeit zur Zukunftswerkstatt Halle-Neustadt spielt die Verknüpfung des Weinbergcampus mit der Wohngegend eine wichtige Rolle.

„In der Neustadt kann sich durch die Verzahnung mit der Wissenschaft eine neue Kultur der Stadtgesellschaft entwickeln“, sagte Ralf Wehrspohn, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen. Für Fraunhofer spiele das Thema Mobilität eine wichtige Rolle.

Ein Drittel der Mitarbeiter würde von Leipzig nach Halle pendeln. Mit der geplanten Inbetriebnahme der S-Bahn-Linie S3 von Leipzig bis zum Bahnhof Neustadt überlege man bereits, wie der Haltepunkt genutzt werden könne. Wehrspohn wirbt dafür, in einem Modellprojekt das autonome Fahren zu untersuchen und einen Kleinbus mit sieben bis neun Sitzen zwischen dem Campus und dem Bahnhof in der Neustadt pendeln zu lassen.

Wohnungseinbrüche in Heide-Süd häufen sich: Kommt mehr Polizei?

Und was wünschen sich die Einwohner von Heide-Süd? Eine größere Vielfalt an Einkaufsmöglichkeiten, eine Gastronomie aber auch mehr Polizeipräsenz etwa. So mehren sich in dem Stadtteil die Hauseinbrüche. „Wir haben die Lage im Blick. Allerdings müssen wir uns um das ganze Stadtgebiet kümmern. Mit unseren Kräften tun wir, was wir können“, so Karsten Thärigen, Leiter des Polizeireviers in Halle.

Oberbürgermeister Bernd Wiegand will an den Innenminister schreiben. Ziel müsse es sein, mehr Polizei auf die Straße zu bringen. „Allerdings müssen diese Beamten erst einmal ausgebildet werden“, so der OB. (mz)