1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Eisleben
  6. >
  7. Nach Kritik am Circus Krone: Nach Kritik am Circus Krone: Stadträte von Eisleben schauen hinter die Kulissen

Nach Kritik am Circus Krone Nach Kritik am Circus Krone: Stadträte von Eisleben schauen hinter die Kulissen

Von Detlef Liedmann 25.08.2017, 14:54
Eislebens Oberbürgermeisterin Jutta Fischer füttert im „Circus Krone" den Löwen Baluga.
Eislebens Oberbürgermeisterin Jutta Fischer füttert im „Circus Krone" den Löwen Baluga. Detlef Liedmann

Eisleben - „Das hat sich echt gelohnt. Ich gehe ja in jeden Zirkus hier in Eisleben, aber so ein Angebot hatten wir noch nie“, sagte Stadtrat Eduard Jantos (CDU). Die Geschäftsleitung des „Circus Krone“ hatte am Freitag Stadträte und Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (SPD) zum Blick hinter die Kulissen eingeladen. „Ich habe hier viele Dinge erfahren, die ich bisher nicht wusste“, so Jantos. Und die Meinung seines Fraktionskollegen Rainer Gerlach, dass Tiere nicht in den Zirkus gehören, teile er mitnichten. Zumal es sich auch gar nicht im klassische Wildtiere handele.

Alle Löwen und Tiger sind im Zirkus geboren und aufgewachsen

„Alle unsere Löwen und Tiger sind hier im Zirkus geboren und aufgewachsen, teilweise schon in der sechsten oder siebten Generation“, erklärte Frank Keller, Tierschutzbeauftragter des Unternehmens, der natürlich weiß, dass für Samstag eine Demonstration von Tierrechtlern angemeldet ist. „Die stellen ja mitunter irrwitzige Forderungen. Zum Beispiel, Zirkustiere wieder auszuwildern. Die würden nicht einen Tag überleben, weil sie gar nicht gelernt haben, sich gegen Feinde zu wehren“, sagte Keller.

„Ich kann hier nur erkennen, dass es den Tieren gut geht und sie sich wohlfühlen. Und die Leute hier vom Zirkus sind mit Herzblut bei der Arbeit“, so Rolf Lange (Die Linke). Zirkus und Tiere gehören für ihn einfach zusammen. Sicher gebe es wie in jeder Branche schwarze Schafe, „aber Krone gehört da ganz bestimmt nicht dazu“, ist Lange fest überzeugt.

Eislebens Oberbürgermeisterin Jutta Fischer füttert wilde Tiere

Der Weg führte durch die Pferdestallungen vorbei am Exotengehege zunächst zu den Elefanten. „Wir haben nichts zu verbergen“, so Keller. Krone betreibe eine Politik der offenen Tür. Jeder könne sich von den Haltungsbedingungen überzeugen. Denn der Krone-Zoo stehe täglich von 10 bis 19 Uhr zur Besichtigung offen.

Oberbürgermeisterin Fischer hatte Äpfel, Möhren und Rindfleisch mitgebracht. Letzteres für die Raubkatzen. Die von Martin Lacey jr. angebotene Möglichkeit einer Löwenfütterung ließ sie sich nicht entgehen. „Gutes Fleisch“, lobte Lacey Fischers Wahl. Das merkte wohl auch Löwe Baluga sehr schnell und zeigte, wer Chef im Ring ist. Jedenfalls so lange, bis Martin Lacey jr. den Käfig betrat und seine Raubkatzen zur Probe für die Nachmittagsvorstellungen bat. Immer beobachtet von mehreren Eisleber Stadträten und den großen und kleinen Besuchern des Zoos. (mz)