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Wahlplakate beschädigt Wahlplakate beschädigt: AfD-Kandidat veröffentlicht Täter-Fotos auf Facebook

25.08.2017, 11:28
Andreas Mrosek (AfD)
Andreas Mrosek (AfD) Lutz Sebastian

Gräfenhainichen - In Gräfenhainichen tobt offensichtlich eine Schlacht der „Wahlkämpfer“. Eine organisierte Bande hat am Wochenende die Plakate von Sepp Müller (CDU) beschädigt. Das war aber wahrscheinlich nur der Anfang des kriminellen Treibens. An der Hem-Tankstelle in der Heidestadt haben Unbekannte die Werbung von SPD und Linke angegriffen.

Auch die Alternative für Deutschland (AfD) kommt nicht ungeschoren davon. Doch das Opfer, der Bundestagskandidat Andreas Mrosek, wehrt sich und postet die Bilder der mutmaßlichen Täter am Donnerstag bei Facebook.

AfD-Bundestagskandidat Andreas Mrosek verdächtigt Linke

„Diese Linken wurden in Gräfenhainichen erwischt und fotografiert, wie sie professionell mit Seitenschneider die AfD-Plakate angeschnitten hatten“, kommentiert der Landtagsabgeordnete in den sozialen Medien. Das Duo - zwei junge Menschen - werden nach den Angaben des Politikers am Mittwoch „von einem Bürger“ gestellt. „Der forderte sie auf, die AfD-Plakate wieder aufzuhängen, was sie dann auch widerwillig taten.“

Der Politiker behauptet, dass „eine polizeiliche Anzeige gestellt wurde“. Die liegt aber dem zuständigen Wittenberger Revier bis Donnerstagnachmittag nicht vor. Möglich ist auch, dass der Mann mit Zivilcourage Mrosek selbst ist. Die Geschichte hat noch sehr viele offene Fragen. Mrosek ist für die MZ am Donnerstag nicht direkt zu sprechen.

Identitäre überkleben Schaufenster des Parteibüros der Linken in Wittenberg

„Ich habe ein Alibi“, sagt Jörg Schindler (Linke). „Und das ist lustig“, bewertet der Jurist. Der Mann, der Schindlers Unschuld bezeugen kann, heißt nämlich Mrosek. Der Anwalt ist mit seinem Mitbewerber auf einen Platz in Berlin am Tattag zusammen. Die beiden Politiker nehmen am Wirtschaftsstammtisch in Gräfenhainichen teil.

„Er hat mit gar nichts von den Beschädigungen erzählt“, wundert sich Schindler. Dabei hätten sich beide über das Thema Sachbeschädigungen im Wahlkampf bestens austauschen können. Das Schaufenster des Parteibüros der Linken in Wittenberg wurde überklebt. Hier verzichten die Täter völlig auf Anonymität. Es ist das Werk der Identitären Bewegung, der Rechtsextremen also. (mz)