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Rechtsstreit um ehemals besetztes Haus Rechtsstreit um ehemals besetztes Haus: Gnadenfrist für "Hasi" in der Hafenstraße

Von Oliver Müller-Lorey 09.08.2017, 11:55
So werden Besucher der „Hasi“ Hafenstraße begrüßt.
So werden Besucher der „Hasi“ Hafenstraße begrüßt. Lutz Winkler

Halle (Saale) - Die Nutzer des Anfang 2016 besetzten Hauses in der Hafenstraße dürfen offenbar länger bleiben als ursprünglich erlaubt. Kurz nach der Besetzung des „Hasi“ genannten Gebäudes hatte die Eigentümerin der Immobilie, die Hallesche Wohnungsgesellschaft (HWG), mit den Besetzern einen Nutzungsvertrag unterzeichnet. Er sollte eigentlich Ende September auslaufen. Doch in einem Dokument, das der MZ vorliegt, spricht HWG-Geschäftsführer Jürgen Marx davon, dass der Aufsichtsrat die Vereinbarung bis zum 31. Dezember 2017 verlängert habe.

Nach Angaben der Hasi-Nutzer schaffe das Haus „unkommerziellen Freiraum für Projekte“, die sich „für ein gleichwertiges Leben und gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit engagieren“. Mehrere Anwohner sehen die Hasi jedoch deutlich kritischer und befürchten, dass sich das Haus zum Treffpunkt für die linksautonome Szene entwickelt oder bereits entwickelt hat.

Regelmäßige Veranstaltungen in der Hafenstraße

Der MZ liegt ein Video vor, auf dem zu sehen ist, wie sechs schwarz vermummte Personen das Gebäude ansteuern. Der Film soll am 1. Mai entstanden sein, als ein breites bürgerliches Bündnis, aber auch Linksautonome gegen einen Naziaufmarsch in der Stadt demonstriert hatten. Außerdem stören sich Nachbarn über laute Musik und regelmäßige Veranstaltungen in der Hasi.

Bislang hatten die Anwohner deshalb gehofft, dass die HWG den Nutzungsvertrag im September nicht verlängert. Für die Anwohner geht das Warten nun offenbar weiter. Auf Anfrage der MZ, ob die Frist tatsächlich auf den 31. Dezember verlängert wurde, widersprach HWG-Sprecher Steffen Schier seinem Geschäftsführer. „Diese Information ist falsch.“ (mz)

Vor über einem Jahr übernahmen Hausbesetzer das Objekt in der Hafenstraße.
Vor über einem Jahr übernahmen Hausbesetzer das Objekt in der Hafenstraße.
Lutz Winkler