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Wahlkampf-Tour Martin Schulz unter Kleingärtnern in Landberg

Von Silvia Zöller 08.08.2017, 22:26
Martin Schulz begrüßte einige Landsberger mit Handschlag.
Martin Schulz begrüßte einige Landsberger mit Handschlag. Holger John

Landsberg - Im Kleingärtnerverein „Am Pfarrberg“ in Landsberg geht es normalerweise ganz ruhig zu zwischen den akkurat geschnittenen Hecken und ordentlich gestutzten Obstbäumen.

Am Dienstagabend jedoch: großes Polizeiaufgebot, zahlreiche Kamerateams, jede Menge Journalisten und ein wenig Hektik. Der Grund war der Besuch von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz in der Gartensparte.

Martin Schulz auf Sommertour durch Ostdeutschland: Lob an die Kleingärtner in Landsberg

Im Rahmen seiner „Sommertour“ war Ostdeutschland auf dem Programm - und nach Terminen in Chemnitz und Jena eben auch das kleine Landsberg. Warum? „Ich bin mit Kleingärtnern seit Jahrzehnten verbunden“, sagte Schulz - als Bürgermeister von Würselen habe er den Kontakt zu ihnen gesucht, weil er das Ehrenamt schätze.

Tatsächlich hatte aber auch Karamba Diaby, SPD-Direktkandidat für Halle und einen Teil des Saalekreises, die Veranstaltung nach Landsberg gebracht - auch Diaby ist häufiger Gast in Kleingartenanlagen der Region.

Jedoch waren die Gesichter einiger Besucher trotz Freibier und kostenlosem Essen schon nach kurzer Zeit ziemlich lang: Statt des von Schulz mehrfach angekündigten Gesprächs über die Sorgen und Nöte der Menschen vor Ort gab es erst mal eine ausführliche Wahlkampfrede. Pflege, Diesel, Arbeitsplätze und explodierende Mieten waren Thema - Kleingärten und Ehrenamt dagegen nur Beiwerk am Rande.

Martin Schulz bei Kleingärtnern in Landsberg: Unmut über fehlenden Austausch mit dem Kanzlerkandidaten

Im Anschluss kamen zunächst nur Gespräche mit den engsten Tischnachbarn zustande. Denn das Podium und das Mikro hatte der Kanzlerkandidat nach seiner Rede verlassen. Der Unmut über den fehlenden Austausch machte sich unter den Gästen schnell breit.

„Ich hätte das Thema Rente gerne angesprochen“, bedauerte etwa Wolfgang Krause, Mitglied des Landsberger Gartenvereins. Also machte sich Schulz wieder auf den Weg zum Mikro - Zeit blieb aber nur noch für drei Fragen. Dann machte er sich nach einer guten Stunde auf seiner „Sommertour“ auf zum nächsten Termin in Dessau.

Vergessen werden etliche der Besucher die Stippvisite dennoch nicht - zwischendurch gab Schulz fleißig Autogramme. So auch für Katrin Kletsch vom Teutschenthaler Kleingartenverein „Gute Hoffnung“. „Das wird eingerahmt und ins Vereinshaus gehängt“, sagte sie begeistert von dem Auftritt. (mz)