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MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Backsteinvilla in Roßla war gesucht

Von Jenifer Hochhaus 21.07.2017, 06:00
Die Backsteinvilla steht in der Halleschen Straße in Roßla.
Die Backsteinvilla steht in der Halleschen Straße in Roßla. Ralf Kandel

Roßla - Landambulatorium, Polizeistation, Amtsgericht - das Haus, das Fotograf Ralf Kandel in der vergangenen Woche für die Freunde des MZ-Rätselfotos ausgesucht hatte, hat schon viele Funktionen gehabt. Dank des eindrücklichen Aussehens des Backsteingebäudes war es für die meisten Leser nicht schwer, den Standort zu finden. Die richtigen Einsendungen sprudelten in die Redaktion.

Stellvertretend für alle löst an dieser Stelle Helga Vernickel auf: „Das gesuchte MZ-Rätselfoto befindet sich im Südharzer Ortsteil Roßla, genau an der Halleschen Straße gelegen, gegenüber dem Pflegeheim Marienstift.“ Sie selbst, schreibt Vernickel, finde es schade, dass das Gebäude zurzeit leer stehe. „Es ist historisch wertvoll und optisch eine Augenweide.“ Dem kann sich Wolfgang Fricke nur anschließen, auch er bezeichnet das Haus als schön und meint: „Ich bin gespannt, mehr über das Gebäude in der MZ zu erfahren.“

Villa in Roßla wurde im 19. Jahrhundert gebaut

Diesen Wunsch können ihm die anderen Rätselfreunde erfüllen: Wie Walter Pfeifer - und auch andere - wissen, wurde das Haus Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. „Zu dieser Zeit“, berichtet Karin Tobihn, „war der schlösschenartige Baustil mit Brandziegeln ganz groß in Mode gekommen.“ Belegt sei nicht, ob die Fürsten von Stolberg-Roßla dieses Haus errichten ließen, erzählt sie weiter. „Man kann es aber vermuten, da die Erzieher der Fürstenkinder dort für einige Zeit das Wohnrecht hatten.“

Günther Burghardt führt die Geschichte fort: „Es war mal früher das Amtsgericht von Roßla. In den Jahren 45 bis 47 war es Polizeistation, davor befand sich ein Schlagbaum.“ Fahrzeuge, die durch Roßla fuhren, seien kontrolliert worden, berichtet er.

Einige Leser haben das Rätselbild auch zum Anlass genommen, um sich mit der Geschichte Roßlas zu beschäftigen. „Die erste urkundliche Nennung von Roßla erfolgte im Jahre 996“, schreibt Käte Moritz. 1706 sei Roßla zum Residenzort einer neugegründeten Nebenlinie der Stolberger Grafen geworden, fortan Stolberg-Roßla genannt. Wie Walter Strauch ergänzt, sei das Schloss bereits seit 1352 Wohnsitz eines Stolberger Grafen gewesen. „Hatte der Ort noch vor 100 Jahren fast ausschließlich einen landwirtschaftlichen Charakter, so gibt es heute eine rasante Entwicklung des Gemeinwesens“, fügt er hinzu. (jh)

Doch dann änderte sich die Nutzung erneut, wie zahlreiche Leser wissen. Nicht nur Dolores Hesse erinnert an die Zeit, als die Villa als Landambulatorium genutzt wurde. „Auf dem Land wurde die medizinische Einrichtung nicht als Poliklinik bezeichnet, sondern als Landambulatorium“, erklärt sie. Dort haben die Allgemeinmediziner ihre Sprechstunden abgehalten. „Zu bestimmten Terminen fanden auch Facharztsprechstunden (Kinderarzt, Frauenarzt, Diabetiker) statt“, berichtet sie weiter. Auch eine Physiotherapie habe es damals schon gegeben. Hesse beschreibt dazu: „Die Behandlungsräume der Physiotherapie erinnerten auch noch an die frühere Nutzung als Polizeistation und Gefängnis. Nach der Wende war dort wieder die Polizeistation, die Rettungswache und Physiotherapie untergebracht.“ Der Schriftzug, der an das einstige Landambulatorium erinnerte, sei inzwischen aber überstrichen worden.

Ebenfalls die richtige Lösung haben eingesendet: Käte Moritz, Detlef Kuhn, Walter Strauch, Gitta Haase, Rocco Pankow, Alfons Dailfior, Ellen Feuchte, Heidelies Ecke, Roswitha Waletzki, Uta Probst, Nico Oklitz, Sabine Schmidt, Alexandra Drechsel, Thea Fischer, Jürgen Gebert, Helmut Marx, Irmhild Gothe, Horst Kundlatsch, Ronald Unger, Patrick Lange, Renate Hellmuth, Michael Krüger, Barbara Rühle, Sylvia Wenzel, Rainald Klette, Ottomar Hundt, Christel Wagner, Hans-Joachim Kuhnt, I. Stößel, Ruth und Herbert Loll, Wolfgang Steffen, Carina Sperling und Raik Schröter. Der Gewinn geht in dieser Woche an Heidelies Ecke. Herzlichen Glückwunsch.

Das neue, gesuchte Rätselmotiv

Für die nächste Rätselrunde müssen sich alle wieder nach einem Gebäude umschauen. Kleiner Tipp, damit die Suche nicht zu schwierig wird: Das Haus ist in einem Sangerhäuser Ortsteil zu finden. Wer mitmachen möchte, hat bis Mittwoch, 26. Juli, Zeit. Einfach den Lösungsvorschlag per E-Mail an [email protected] senden oder eine Postkarte an die MZ-Lokalredaktion, Grauengasse 1 c in 06526 Sangerhausen, schicken. Viel Spaß beim Suchen. Als Gewinn werden wieder 15 Euro verlost. (mz)

Wo ist dieses Haus zu finden? Und welche Geschichten gibt es dazu?
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