1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Hafenstraße in Halle: Hafenstraße in Halle: Hausbesetzer verängstigen Nachbarn

Hafenstraße in Halle Hafenstraße in Halle: Hausbesetzer verängstigen Nachbarn

20.07.2017, 07:30
Vor über einem Jahr übernahmen Hausbesetzer das Objekt in der Hafenstraße.
Vor über einem Jahr übernahmen Hausbesetzer das Objekt in der Hafenstraße. Lutz Winkler

Halle (Saale) - Nach der sogenannten Freiraum-Demonstration vom Samstag, bei der auch Mitglieder des besetzten Hauses in der Hafenstraße beteiligt waren, regt sich Kritik an der Einrichtung. Nachbarn meldeten sich bei der MZ und berichteten von häufigen Ruhestörungen, lauten Konzerten bis spät in die Nacht und Rauchbelästigung durch das Verbrennen vom Unrat im Garten des besetzten Hauses.

Manche Störungen hätten schon kurz nach der Besetzung des „Hasi“ genannten Hauses im Januar 2016 begonnen, so die Anwohner, die anonym bleiben wollen. Viele hätten Angst vor der Konfrontation mit den linken Hausbesetzern.

Pyrotechnik auf dem Dach abgebrannt

In einem Video, das der MZ vorliegt, ist zu sehen, wie sechs schwarz vermummte Personen das Gebäude ansteuern. Der Film soll am 1. Mai entstanden sein, als ein breites bürgerliches Bündnis, aber auch Linksautonome gegen einen Naziaufmarsch in der Stadt demonstriert hatten. Am Wochenende hatte außerdem ein neues Video Empörung hervorgerufen, in dem zu sehen ist, wie eine Gruppe auf einem Dach Pyrotechnik abbrennt. Es soll sich um das Dach der „Hasi“ handeln.

Die Hallesche Wohnungsgesellschaft (HWG) hatte schon kurz nach der Besetzung einen Nutzungsvertrag mit den Besetzern geschlossen, der bis September dieses Jahres gültig ist. Nun hoffen einige Anwohner, dass der Vertrag nicht verlängert wird.

Die Stadt bleibt unkonkret

Die MZ fragte bei Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) an, ob er eine Verlängerung des Nutzungsvertrags begrüßen würde. Auch die HWG wurde unter anderem gefragt, ob der Vertrag verlängert werden soll.

Beide Seiten antworteten am Mittwoch mit einer gemeinsamen, wenn auch ausweichenden Stellungnahme im Namen von Oberbürgermeister Wiegand: „Die Stadt unterstützt ausschließlich Projekte, die sich für ein starkes, vielfältiges Gemeinwesen engagieren und sich dabei im demokratischen Konsens und in der geltenden Rechtsordnung bewegen. Über die Gestattungsvereinbarung wird der HWG-Aufsichtsrat in seiner nächsten Sitzung beraten“, so Wiegand. Die Hasi ließ die Fragen der MZ gänzlich unbeantwortet. (mz)