Mordprozess Yangjie Li: Yangjie Li: Sebastian F. sagt zu Leipziger Dolmetscher-Mord aus

Leipzig/Dessau - Der Hauptangeklagte im Yangjie-Li-Prozess hat am Mittwoch in einem Mordprozess in Leipzig ausgesagt. Das bestätigte das Landgericht auf MZ-Anfrage. Sebastian F. war vorgeladen worden, weil seine DNA an dem Leichensack eines ermordeten afghanischen Dolmetschers gefunden worden war. Der 21-Jährige verneinte vor Gericht eine Beteiligung. Er wisse nicht einmal, wer der Tote sein soll.

Angeklagt in dem Prozess sind drei Syrer: eine Frau, deren Tochter und deren Freund. Sie sollen den Übersetzer im November 2015 in einer Wohnung in Leipzig aus Habgier getötet haben. Bei dem Opfer handelt es sich um den Ex-Freund des beschuldigten Mädchens. Er war für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge tätig.

Von dem Toten fehlte jede Spur, als der Indizien-Prozess am 16. August 2016 vor dem Landgericht Leipzig begann. Völlig überraschend wurde dann aber Anfang März 2017 die Leiche in einem Waldstück an der A 2 bei Burg von einer Jägerin entdeckt, die mit ihrem Hund unterwegs war. Der Mann war mit 25 Messerstichen getötet worden.

Ende Juni war bekannt geworden, dass am Leichensack des Dolmetschers DNA von Sebastian F. gefunden wurde. Die Verteidigung der drei Syrer verlangte eine Vorladung. Was nun am Mittwoch geschah.

Experten waren früh von einer Verunreinigung ausgegangen. Ob dafür die Tatortgruppe in Burg oder die Rechtsmedizin in Halle verantwortlich ist, ist unklar.

Der Yangjie-Li-Prozess selbst wird in Dessau am kommenden Dienstag fortgesetzt. Die Plädoyers sind für Ende Juli geplant, das Urteil soll am 4. August gesprochen werden. Sebastian F. und seine Ex-Freundin Xenia I. sind angeklagt, die chinesische Studentin Yangjie Li vergewaltigt und ermordet zu haben. (mz)