Sportfest in Aschersleben: Sportfest in Aschersleben: Gold für alle Kinder

Aschersleben - „Ihr kriegt alle eine Medaille“, verspricht eine Betreuerin von der Integrativen Kindertagesstätte „Spatzennest“. „Ihr kriegt alle Gold“, ergänzt sie und erntete Begeisterungsstürme der roten Gruppe der Integrativen Kindertagesstätte Spatzennest. „Was, eine echte Medaille?“ Die fünfjährige Marie und der sechsjährige Amman schauen ungläubig und auch Leonie, die am Dienstag sechs wurde, freut sich, dass sie an ihrem Geburtstag den Vormittag mit ihrer Kindergartengruppe zum großen Kindergartensportfest auf den Ascherslebener Lok-Sportplatz gekommen ist.

Seit einigen Jahren lädt der SV Lok Aschersleben gemeinsam mit dem Kindergarten des Internationalen Bundes mit Unterstützung der Sparkasse und des E-Centers Seegraben alle Kindergärten der Stadt zu einem großen Sportfest auf den Lok-Platz ein. Sieben Stationen sind am Dienstag-Vormittag auf dem Kunstrasen und der Tartanbahn des Stadions aufgebaut.

Auch wenn die mitunter ersten Weitsprungversuche und Ballwürfe vielleicht etwas unbeholfen wirken, den Kindern macht es Spaß. Und wenn sie in die Schule kommen, werden ihnen diese ersten Erfahrungen helfen, denkt Susan Stemmler, die Leiterin der Kindertagesstätten des Internationalen Bundes im Salzlandkreis. Und sie sieht noch einen anderen Aspekt: „Dass wir als Kitas zusammenwachsen, ist eine schöne Sache.“

Das Sportfest in Kooperation mit dem Sportverein Lok sei eine schöne Tradition geworden, findet sie. Viele Kinder absolvieren hier ihre ersten Sprints und Weitsprünge. Disziplinen, die sie in den Kindergärten trotz der üblichen Bewegungsangebote mangels Anlagen oder Platz nicht anbieten können.

Beim Ballwerfen lässt ein kleines Mädchen den Ball nur auf 1,15 Meter fallen, Gustav schafft dagegen 9,80 Meter. Bei ihm sei erkennbar, dass er bereits Sport macht, sagt eine Betreuerin vom IB. Gustav sei schon Fußballer. Neben den drei Leichtathletik-Disziplinen gibt es Stationen wie Laufradrennen, einen Geschicklichkeitsparcours, eine Fußball-Station, eine kreative Station, bei der Bilder von sporttreibenden Kindern ausgemalt werden, und ein Tauziehen. Die Pausenversorgung konnte mit Hilfe des E-Centers sichergestellt werden, lobt Jürgen Urban, der ehrenamtliche Hauptgeschäftsführer des gastgebenden SV Lok. Er dankt neben dem Supermarkt der Sparkasse, die wieder die Medaillen für die 230 bis 250 Kinder zur Verfügung stellte. Besonders habe ihn gefreut, dass sogar noch 16 Dreijährige nachkamen, für die dann eine eigene Siegerehrung durchgeführt wird.

Der Sportverein hofft, dass einige der Kinder durch die Aktion nicht nur auf den Sportplatz aufmerksam werden, sondern nächstes Jahr gern wieder kommen und irgendwann auch die Eltern auf das sportliche Angebot des Vereins mit seinen zahlreichen Abteilungen aufmerksam machen.

„Es ist schön, dass sie rauskommen und sich bewegen“, lobt Christian Stemmler, ein Vater das Angebot des Sportfestes. „Vielleicht kann man die Kinder so an den Verein heran führen“, denkt Stemmler. Hier gebe es ja nicht nur Fußball, sondern auch Leichtathletik, Schwimmen und vieles mehr. Sein achtjähriger Sohn spiele bereits bei Lok Fußballer und mangels Übungsleiter sei er selbst nun als Trainer der E-Junioren aktiv, berichtet er.

Diesmal ist Stemmler beim Tauziehen der „Pünktchen-Kinder" gefragt, kann aber mit seinen sechs Jungs dem Zug der 20 Mädchen nicht standhalten und hat das Nachsehen gegen die Mädchen, darunter auch die eigene Tochter. „Man sieht, wie begeistert sie sind und wie sehr es ihnen Spaß macht“, stellt der Vater zufrieden fest.

Als bei der Siegerehrung Jürgen Urban eine der Gruppen fragt, ob es ihnen denn Spaß gemacht hätte, erntet der Lok-Geschäftsführer ein unüberhörbares „Ja!!“ Ebenso wie auf die Frage, ob sie nächstes Jahr wiederkommen möchten. Und als er dann jedem Kind eine Goldmedaille umhängt, blickt er nur in strahlende glückliche Gesichter. „Das ist meine erste Medaille“, gesteht Max tief bewegt. Vielleicht wird aus ihm ja mal tatsächlich ein Sportler.

Der SV Lok Aschersleben wurde im November 1948 als Sportgemeinschaft Einheit-Reichsbahn gegründet und 1951 in BSG Lok umbenannt. Trainiert wurde auf dem in den 20’er Jahren von den Freien Turnern angelegten Hartplatz. Der Rasenplatz entstand von 1964 bis 1967, ist auf der Webseite des Vereins zu lesen. Ein Sportlerheim entstand 1971. Seit 1990 heißt der Verein SV Lokomotive. 2001 wurde das neue Vereinsheim eingeweiht, 2007 konnte der Kunstrasenplatz mit der Tartanbahn übergeben werden.

Mehr über den Verein unter www.lok-aschersleben.de. (mz)