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Projekt für Zeitz Projekt für Zeitz: Kunststudenten sollen leerstehenden Gebäuden neues Leben einhauchen

Von Maximilian Mühlens 25.05.2017, 08:00
Philipp Baumgarten und Karoline Weber (Kulturstiftung des Bundes) bei der Vorstellung im Kloster Posa.
Philipp Baumgarten und Karoline Weber (Kulturstiftung des Bundes) bei der Vorstellung im Kloster Posa. Maximilia Mühlens

Zeitz - Wer durch Zeitz spaziert trifft unweigerlich an vielen Ecken der Elsterstadt auf den großen Leerstand von Gebäuden. Nach der Wiedervereinigung ist die Kleinstadt von der Deindustrialisierung stark getroffen worden. Es folgten Arbeitslosigkeit und eine immense Bevölkerungsabwanderung. Ganze Straßenzüge sind bis heute unbewohnt - wie beispielsweise die Rahnestraße.

Doch an dieser Situation möchte der Verein Kultur- und Bildungsstätte Kloster Posa nun etwas nachhaltig ändern. Künstler aus ganz Deutschland sollen der Elsterstadt mit ihrem kreativen Schaffen ein neues Leben einhauchen. Dafür hat der Verein das Projekt „Open Space Zeitz“ ins Leben gerufen - übersetzt heißt es so viel wie „Freiraum Zeitz“. Möglich wird das Projekt durch die finanzielle Förderung der Kulturstiftung des Bundes, die ihren Sitz in Halle hat.

Kulturstiftung: Wir unterstützen das Projekt bis Ende 2019 mit rund 63.000 Euro

„Wir unterstützen das Projekt bis Ende 2019 mit rund 63.000 Euro“, erklärte Karoline Weber von der Kulturstiftung des Bundes. Der Verein Kultur- und Bildungsstätte Kloster Posa wurde im Jahr 2013 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die traditionelle Kultur- und Bildungslandschaft des Burgenlandkreises durch die Schaffung eigener, zeitgemäßer Angebote zu unterstützen und das ehemalige Klostergelände Posa wiederzubeleben.

„Knapp 30 Jahre später birgt der von vielen als Manko empfundene Leerstand für Künstler und Kreative ein riesiges Potenzial“, erklären die Projektverantwortlichen in einem Flyer. Am Montagnachmittag wurde das langfristige Projekt im Kloster Posa der Öffentlichkeit vorgestellt.

Projekt „Open Space Zeitz“ in Festival-Form

Ab diesem Sommer soll das Projekt „Open Space Zeitz“ in Festival-Form jedes Jahr stattfinden. Unter anderem ist ein Ziel , die überregionale interdisziplinäre Vernetzung von Akteuren des Kunst- und Kulturbereiches voranzubringen. „Insbesondere wollen wir aber Zeitz aufwerten“, erklärte Philipp Baumgarten, der die Projektleitung innehat. In diesem Jahr steht das Festival unter dem Motto „Design und Gesellschaft“ - mit diesem sollen sich die Künstler, die allesamt von Kunsthochschulen kommen, beschäftigen.

Dabei stünde vor allem die Installations- und Performance-Kunst im Vordergrund. „Die Künstler sollen sich von der Stadt und ihren Strukturen inspirieren lassen und danach arbeiten“, so Baumgarten. In diesem Jahr erwartet Baumgarten zusammen mit seinen Mitstreitern mehr als 50 Studenten aus Dortmund, Halle, Leipzig und Berlin. Die Idee ist es, dass die Kunst auch in den leerstehenden Häusern entsteht und auch ausgestellt wird.

Themenabende, Konzerte und Ausstellungen in Zeitz

So soll es ein reichhaltiges Rahmenprogramm geben, das mit Themenabenden, Konzerten und Ausstellungen die Besucher locken soll. Dafür stünden die Projektverantwortlichen auch im Kontakt mit den jeweiligen Eigentümern. Große Unterstützung würden sie dabei durch die Wohnungsbaugesellschaft Zeitz erhalten. Derzeit werden auch einige Räumlichkeiten der alten Stadtbibliothek in der Rahnestraße hergestellt. „Dort möchten wir unsere Innenstadtrepräsentanz aufbauen - dort arbeiten dann Künstler und stellen aus“, sagte Baumgarten.

Mit Hilfe des Projektes soll den leerstehenden und nicht sehr schönen Objekten eine neue Funktion zukommen - im besten Fall werden danach die Häuser sogar renoviert, weil man deren echten Wert erkannt hat. Doch das ist noch Zukunftsmusik. „In jedem Schandfleck steckt Potenzial“, so Philipp Baumgarten. (mz)

In der ehemaligen Stadtbibliothek entsteht ein „Projekt-Büro“.
In der ehemaligen Stadtbibliothek entsteht ein „Projekt-Büro“.
Hartmut Krimmer