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Kiel - HFC 3:0 Hallescher FC: HFC verliert letztes Saisonspiel 0:3 in Kiel

22.05.2017, 13:00
HFC-Verteidiger Max Barnofsky im Duell mit Kiels Marvin Duksch.
HFC-Verteidiger Max Barnofsky im Duell mit Kiels Marvin Duksch. dpa

Kiel/Halle (Saale) - Mit einer 0:3 (0:2)-Niederlage beim Aufsteiger Holstein Kiel verabschiedet sich der Hallesche FC aus einer insgesamt enttäuschenden Drittliga-Saison. In Kiel zeigte der HFC zwar Gegenwehr, war gegen die offensiv aber deutlich stärkeren Kieler am Ende chancenlos.

Ausgangslage

"Holzbein Kiel" - es gab diese Zeit, als der bedeutendste Fußballverein Schleswig-Holsteins gerade gut genug war, um von Kult-Comicfigur "Werner" und seinem Zeichner und Erfinder Rötger Feldmann alias "Brösel" verballhornt zu werden. Diese Zeit war mit dem vergangenen Wochenende wohl endgültig vorbei, denn die Kieler "Störche" gehörten mit dem sicheren Aufstieg in die zweite Bundesliga wieder zu Deutschlands besten 36 Mannschaften. Standesgemäß fuhr die Mannschaft vor der Partie gegen den HFC auch erst einmal zum Feiern nach Mallorca.

So trafen in Kiel sonnenverbrannte Störche auf eher kellerblasse HFC-Kicker, denn Grund zum Feiern gab es beim HFC im Jahr 2017 praktisch noch gar nicht. Im Gegenteil: Mit neun Ausfällen krochen die Rot-Weißen auf dem Zahnfleisch an die Küste und durften allesamt heilfroh sein, wenn die Saison im Holstein-Stadion ein Ende nehmen würde, was man den heimischen Fans irgendwie "anbieten" könnte.

Personal

Wie drastisch die Situation rund um die Ausfälle beim HFC war, erklärte Trainer Rico Schmitt auf der abschließenden Pressekonferenz vor dem Spiel. Aktuell stand, neben den bereits bunt zusammengewürfelten zehn Feldspielern auf dem Rasen, mit André Wallenborn nur ein gesunder und nicht gesperrter Kicker für die Ersatzbank zur Verfügung. Dazu kamen die Keeper Oliver Schnitzler und Tom Müller.

Den jungen dritten Torwart Müller gar als Feldspieler aufzubieten, war für Schmitt jedoch keine Option. Nur: Die A-Jugend bestritt zum Zeitpunkt des Spiels äußerst erfolgreich die entscheidenden Spiele um den Aufstieg in die Bundesliga und konnte damit kaum Spieler für ein bedeutungsloses Drittligaspiele abstellen. Am Ende reisten drei A-Jugendliche mit nach Kiel, nur Justin Neumann kam für zehn Minuten zu einem Einsatz.

Spielverlauf

1. Halbzeit:

HFC-Trainer Rico Schmitt gab im Tor Oliver Schnitzler den Vorzug vor Fabian Bredlow, der den Klub im Sommer verlassen wird. Und Schnitzler stand gleich im Blickpunkt. Nach nur 90 Sekunden rettete er glänzend gegen Luca Dürholtz, der frei vor ihm auftauchte. Der HFC brauchte einige Minuten, um sich zu befreien, kam dann aber deutlich besser in die Partie. Die Schmitt-Elf machte dem künftigen Zweitligisten das Leben schwer, ohne dabei zu klaren Chancen zu kommen.

Die Partie blieb munter – und die Gastgeber vor dem Tor gefährlicher. Erst setzte Steven Lewerenz den Ball aus guter Position noch über den Kasten (24.), dann durfte der Kieler Offensivspieler doch noch jubeln. Kingsley Schindler scheiterte mit seinem Schuss zunächst am starken Schnitzler, den Abpraller schob Lewerenz unbedrängt zur Führung ins Tor (25.).

Nach dem Treffer verflachte das Spiel etwas, doch blieb der HFC dran. Ein Freistoß von Martin Röser klatschte an die Querlatte (37.) – erneut Abschlusspech für Halles Offensive. Anders die Gastgeber, die gerade offensiv immer wieder ihre Klasse zeigte. Einen sehenswerten Angriff über Schindler und Lewerenz vollendete Marvin Duksch in Mittelstürmerposition zum 2:0 für Kiel (42.). Die Aufstiegsparty der „Störche“ nahm ihren Lauf. Es war das letzte Highlight in Halbzeit eins.

2. Halbzeit:

Personell unverändert ging es in den zweiten Abschnitt. Der begann mit einer guten Chance für den HFC. Fabian Baumgärtel brachte einen Freistoß gefährlich aufs Tor, Keeper Zentner ließ prallen, aber Tobias Müller konnte den Ball aus fünf Metern nicht im Kasten unterbringen. Das Tor fiel dann aber wieder auf der Gegenseite – und zwar extrem kurios. Nach einer Ecke behinderten sich Oliver Schnitzler und Nick Fennel gegenseitig, der Ball prallte an den Kopf von Benjamin Pintol und von dort ins Tor zum 0:3 (52.). Ein Billard-Eigentor als Sinnbild für den unglücklichen Auftritt des HFC.

Das Spiel war damit natürlich entschieden, ein Tor war dem HFC aber auch in der Folge nicht vergönnt. Erneut hatte Müller die Chance, scheiterte aber an Zentner (62.). Die Kieler kontrollierten die Partie aber insgesamt souverän, ohne dabei viel in die Offensive zu investieren. So plätscherte das Spiel bis zum Abpfiff dahin, ohne dass es noch nennenswerte Torchancen auf beiden Seiten gab. Lediglich ein Flitzer sorgte in der 90. Minute für Aufsehen, als er im Mittelkreis von den Ordner unsaft gestoppt wurde.

Ausblick

Urlaub! Die Saison ist gelaufen und die Spieler des HFC verabschieden sich in den verdienten Urlaub, ehe es am 13. Juni mit der Vorbereitung zum Spieljahr 2017/18 von neuem los geht.

Holstein Kiel - Hallescher FC 3:0 (2:0)

KSV: Zentner- Herrmann, D. Schmidt, Czichos, Kohlmann (75. Lenz) - Peitz - Ki. Schindler, Dürholtz, Bieler (56. Siedschlag), Lewerenz - Duksch (61. Fetsch).
HFC: Schnitzler - Ajani, Fennell, Barnofsky (62. Wallenborn), Baumgärtel - Lindenhahn, Diring - Tob. Müller, Pintol, Röser (81. Neumann) - El-Helwe.
Tore: 1:0 Lewerenz (25.), 2:0 Duksch (42.), 3:0 Pintol (Eigentor/52.) Schiedsrichter: Schröder ; Gelbe Karten: - / Lindenhahn (70.); Zuschauer: 6500 im Holstein-Stadion in Kiel.

(mz)