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Pergande-Gruppe Pergande-Gruppe in Weißandt-Gölzau: Gibt es bald eine Zusammenarbeit mit China?

Von Helmut Dawal 17.05.2017, 05:00
Wilfried Pergande begrüßt die Gäste aus China
Wilfried Pergande begrüßt die Gäste aus China Heiko Rebsch

Weißandt-Gölzau - Die nordostchinesische Stadt Panjin ist auf der Suche nach deutschen Geschäftspartnern. „Deutsche Unternehmen genießen bei uns einen sehr guten Ruf, sind sehr zuverlässig und liefern eine hohe Qualität.“ So begründete Jingzu Cao am Montagnachmittag bei einer Gesprächsrunde in der Geschäftsleitung der Pergande-Gruppe Weißandt-Gölzau, warum es eine Firma aus Deutschland sein sollte.

Cao ist Chef-Repräsentantin bei der China International Investment Promotion Agency (CIIPA) mit Sitz in Frankfurt am Main. Ihr Job besteht darin, im Auftrag des Handelsministeriums der Volksrepublik China für die Stadt Panjin internationale wirtschaftliche Kontakte anzubahnen.

Gemeinsam mit dem stellvertretenden CIIPA-Direktor Zheng Tanng stellte sie sich in Weißandt-Gölzau vor. Dr. Reiner Berger, Geschäftsführer Entwicklung und Netzwerke bei der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt, hatte den Besuch vermittelt. Am Vormittag waren die Chinesen im Chemiepark Bitterfeld auf einer Informationstour unterwegs.

Pergande hat bereits mehrere Anlagen nach China geliefert

Zuverlässigkeit und Qualität - Geschäftsführer Wilfried Pergande nahm die lobenden Worte mit Genugtuung auf und versicherte, dass beides in der Unternehmensgruppe Priorität genieße. Pergande habe bereits mehrere Anlagen nach China geliefert, die dort in Fabriken von BASF oder Bayer installiert worden seien. „Eine direkte Kooperation mit einem chinesischen Unternehmen haben wir aber noch nicht“, sagte Wilfried Pergande.

Das könnte sich aber ändern, so das Fazit nach dem etwa zweistündigen Gespräch. Jingzhu Cao warb für Panjin, das aus chinesischer Sicht eher eine kleine Stadt ist. 1,44 Millionen Menschen leben dort, was für deutsche Verhältnisse wiederum nicht gerade klein ist. Erdölförderung und -verarbeitung, Chemieindustrie sowie Maschinen- und Anlagenbau dominieren.

Ausländische Investoren werden staatlich gefördert

„Panjin hat ein großes Marktpotenzial“, betonte Cao. Ausländische Investoren würden staatlich gefördert. Mit einem großen Hafen, einer Autobahn, einem großen Gewerbepark, demnächst einer Anbindung an eine Hochgeschwindigkeitsbahn und einem internationalen Flughafen in nur 120 Kilometern Entfernung verfüge die Stadt über eine gute Infrastruktur. Auch das noch relativ niedrige Lohnniveau von durchschnittlich 300 Euro im Monat mache internationale Geschäfte interessant, rührte die Chef-Repräsentatin die Werbetrommel.

Pergande sieht zahlreiche Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit, die auch in Form eines Joint Ventures stattfinden könnte. „Doch lassen Sie uns Schritt für Schritt gehen“, sagte er. Zunächst soll ein Konzept erarbeitet werden, die Vertreter von der CIIPA können derweil nach einem möglichen Partner für Pergande suchen. Auch vor Ort will sich der Pergande-Chef ein Bild machen. „Ich bin bisher nur im Süden Chinas gewesen. Panjin kenne ich noch nicht.“ (mz)

Die Pergande-Gruppe hat derzeit 240 Beschäftigte. Geschäftsfelder des Unternehmens sind der Apparate- und Anlagenbau sowie die Lohnproduktion von Pflanzenschutzmitteln und Waschmittelvorprodukten.

Das Auslandsgeschäft hat an der Gesamtproduktion einen Anteil zwischen 30 und 80 Prozent. Gegenwärtig wird in Gölzau an einem Großauftrag für die USA gearbeitet. Im Februar 2018 soll er ausgeliefert werden.