1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. CDU: CDU: Streit um Frauenplätze überlagert Parteitag

CDU CDU: Streit um Frauenplätze überlagert Parteitag

Von Hagen Eichler 06.05.2017, 12:06
Heike Brehmer
Heike Brehmer Susanne Thon

Möckern - Sachsen-Anhalts CDU zieht mit der Harzerin Heike Brehmer an der Spitze in die Bundestagswahl. Insgesamt nominierte eine Delegiertenversammlung in Möckern (Jerichower Land) elf Kandidaten. Überlagert wurde der Parteitag von einem Streit über die Beteiligung von Frauen.

Auf der Landesliste folgen auf Brehmer acht Männer. Die Frauen-Union hatte hingegen gefordert, dass auf den Plätzen 1, 4, 7 und 10 Frauen nominiert werden. Der CDU-Landesvorstand lehnte diese Forderung ab und schlug stattdessen die neun Direktkandidaten der Partei für die vorderen Plätze der Liste vor.

„Ich hätte mir ein ganz anderes Signal gewünscht“, sagte die Landesvorsitzende der Frauen-Union, Sabine Wölfer, nach dem Parteitag. Ihr Verband will am Mittwoch entscheiden, ob er die Kandidatenliste vor dem Bundesschiedsgericht der Partei anficht. CDU-Generalsekretär Sven Schulze hingegen sprach von einer guten Liste. Die Frauen müssten sich um die Aufstellung als Direktkandidaten bemühen, forderte er. Dann fänden sie auch auf der Landesliste Berücksichtigung.

CDU: Unter den neun Direktkandidaten sind vier Neulinge

Unter den neun Direktkandidaten der Partei sind mit Heike Brehmer, Kees de Vries, Tino Sorge, Dieter Stier und Manfred Behrens fünf Mandatsinhaber sowie vier Neulinge. Brehmer wurde mit 83 von 90 Stimmen gewählt, das entspricht einem Anteil von 92 Prozent. Schon vor vier Jahren hatte Brehmer die Landesliste angeführt und war dann über ein Direktmandat wieder in den Bundestag eingezogen. Seit 2009 ist sie Abgeordnete.

Zu Beginn der Vertreterversammlung hatte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) zur Einigkeit aufgerufen: „Lassen Sie uns geschlossen zu einer Liste kommen.“ Wichtig sei, dass es rechts von der CDU keine Alternative geben dürfe. Im Koalitionsvertrag müsse sich die „Leitkultur des Grundgesetzes“ wiederfinden.

Die Demokratie dürfe nicht destabilisiert werden, Tabuthemen dürfe es nicht geben, bemerkte Haseloff. Landeschef Thomas Webel nannte als dessen Ziel, eine mögliche rot-rot-grüne Koalition zu verhindern und wie vor vier Jahren alle neun Direktkandidaten in den Deutschen Bundestag zu bringen.

(mz)