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Bequemer zum Zugverkehr Bequemer zum Zugverkehr: 45 Bahnhöfe in Sachsen-Anhalt werden modernisiert

Von Alexander Schierholz 30.06.2014, 12:32
Der Bahnhof von Thale ist mit der Renovierung zum Anziehungspunkt in dem Harzort geworden. Dort gibt es inzwischen eine Tourist-Information und einen Andenkenladen.
Der Bahnhof von Thale ist mit der Renovierung zum Anziehungspunkt in dem Harzort geworden. Dort gibt es inzwischen eine Tourist-Information und einen Andenkenladen. Chris wohlfeld Lizenz

Halle (Saale)/MZ. - Sachsen-Anhalt poliert seine Bahnhöfe auf: Bis zum Jahr 2018 wollen das Land und die Deutsche Bahn AG insgesamt 57 Millionen Euro in die Modernisierung von 45 Stationen zwischen Arendsee und Zeitz stecken. Zusätzlich werden die Bahnknotenpunkte in Halle und Magdeburg in den kommenden Jahren für mehr als eine Milliarde Euro umgebaut.

Unter den 45 Bahnhöfen sind auch größere wie Wittenberg, Sangerhausen, Köthen oder Stendal. Grundlage für ihre Modernisierung ist eine Rahmenvereinbarung, die das Land und der Bahnkonzern getroffen haben. Sie gilt bereits seit 2009 und wurde nun verlängert. Mit dem Geld werden im wesentlichen neue Bahnsteige gebaut, Aufzüge oder Rampen installiert, so dass die Bahnhöfe und Gleisanlagen künftig barrierefrei zugänglich sein werden. Auf diese Weise wurden seit 2009 bereits 35 Haltepunkte für rund 34 Millionen Euro umgebaut. „Unsere Reisenden erwarten funktionierende, sichere und gepflegte Stationen“, sagte Michael Müer, Regionalbereichsleiter bei DB Station und Service. Die Bahn-Tochter betreibt die Bahnhöfe.

500 Millionen Euro werden in Halle investiert

In Halle nimmt die Bahn darüber hinaus etwa 500 Millionen Euro in die Hand, um den Hauptbahnhof bis 2018 fit für den ICE zu machen. Halle soll nach den Planungen der Bahn neben Leipzig und Erfurt einer der Fernverkehrsknotenpunkte in Ostdeutschland werden. So sollen die ICE-Züge zwischen Berlin und München mit der Fertigstellung der Schnellfahrstrecke Leipzig/Halle-Erfurt-Nürnberg künftig abwechselnd in Halle und Leipzig stoppen. Dafür müssen in Halle die Gleisanlagen komplett umgebaut werden. Auch ein neues elektronisches Stellwerk und moderne Bahnsteige sind geplant. Im Norden des Hauptbahnhofs hat zudem bereits der Bau eines neuen zentralen Güterbahnhofs begonnen. Auch im Knoten Magdeburg will die Bahn für rund 600 Millionen Euro verschlissene Gleisanlagen ersetzen.

Über die Sanierung von Bahnhofsgebäuden lesen Sie auf Seite 2.

Neben der Modernisierung von Bahnsteigen und dem Einbau von Fahrstühlen fördert das Land auch die Sanierung von Bahnhofsgebäuden. Im sogenannten „Revita“-Programm, das steht für „Revitalisierung“, soll es nach Angaben der landeseigenen Nahverkehrsgesellschaft Nasa dieses Jahr Geld für die Empfangsgebäude in Bad Kösen (Burgenlandkreis), Sangerhausen und Eisleben (beide Mansfeld-Südharz) geben. In Eisleben soll erstmals im Land ein Bahnhof von einer Bürger-Genossenschaft wieder zum Leben erweckt werden. „Wir können jetzt starten“, sagte Vorstandsmitglied Jörg Löffler der MZ.

In den 1990er Jahren hatte die Bahn begonnen, sich von vielen Bahnhofsgebäuden in kleinen und mittleren Orten zu trennen. Sie standen leer, der Unterhalt war dem Unternehmen zu teuer geworden. Häufig wurden die Immobilien im Paket an Finanzinvestoren veräußert, die sie sehr zum Leidwesen der Kommunen verrotten ließen. In Sachsen-Anhalt gehören dem Bahnkonzern mittlerweile nur noch 37 Bahnhofsgebäude, nur elf davon will die Bahn behalten.

Der Bahnhof in Sangerhausen wurde im Jahr 1963 erbaut. Markant sind die geraden Linien und die hohen Fensterfronten.
Der Bahnhof in Sangerhausen wurde im Jahr 1963 erbaut. Markant sind die geraden Linien und die hohen Fensterfronten.
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