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Mordfall Heike Wunderlich zu DDR-Zeiten Mordfall Heike Wunderlich zu DDR-Zeiten: Tatablauf vor Gericht rekonstruiert

26.04.2017, 13:28
Grab von Heike Wunderlich in Altensalz
Grab von Heike Wunderlich in Altensalz dpa-Zentralbild

Zwickau - Der Prozess zum Mord an Heike Wunderlich vor gut 30 Jahren könnte bis zur Sommerpause abgeschlossen sein. Wie der Vorsitzende Richter Klaus Hartmann am Montag vor dem Landgericht Zwickau sagte, geht das Verfahren „von Amts wegen in die Endphase des Erkenntnisgewinns“. Bislang sind bis zum 30. Juni Verhandlungstage fest terminiert, ehe sich eine knapp fünfwöchige Pause anschließt. Vielleicht werde es bis dahin geschafft, sagte der Richter. Eigentlich sind vom 2. August an bisher weitere vier Prozesstage angesetzt.

Prozess um Mord an Heike Wunderlich: DNA-Spur des Angeklagten im Knoten des als Drosselwerkzeug benutzten BH des Opfers gefunden

Im Mittelpunkt des 23. Prozesstages stand die Rekonstruktion des Tathergangs. Diesen verdeutlichten ein Sachverständiger vom Landeskriminalamt in Dresden und der Leiter des Rechtsmedizinischen Instituts Gera-Zwickau mit Hilfe eines sogenannten Dummys. Dabei wurde gezeigt, dass die DNA-Spur des Angeklagten im Knoten des als Drosselwerkzeug benutzten BH des Opfers gefunden wurde.

Die Experten demonstrierten zudem, dass erst der BH und dann ein Gepäckträgerband aus Gummi benutzt wurden, um das Opfer zu töten. Die Rekonstruktion sei ein normaler prozessualer Vorgang gewesen und habe nicht zur Überführung seines Mandanten beigetragen, sagte Verteidiger Cord-Hendrik Schröder.

Angeklagt ist ein 61 Jahre alter Frührentner aus dem thüringischen Gera. Ihm wird vorgeworfen, am 9. April 1987 die damals 18-jährige Heike Wunderlich nahe Plauen im Vogtland vergewaltigt und getötet zu haben. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt. (dpa)