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27-Jähriger gesteht 27-Jähriger gesteht am Landgericht Dessau: Über ein Kilo Drogen für Weihnachtsgeschäft

Von Thomas Steinberg 20.04.2017, 14:54
Ein Fund der synthetischen Droge Crystal Meth (Symbolbild)
Ein Fund der synthetischen Droge Crystal Meth (Symbolbild) dpa

Dessau - Es sollte der Vorrat fürs Weihnachtsgeschäft sein: Es war deshalb über ein Kilo Drogen, das Polizisten im Dezember 2016 bei der Durchsuchung einer Wohnung in Dessau-Süd fanden. Deren Bewohner steht seit Mittwoch vor dem Landgericht Dessau. Ihm wird unter anderem gewerbsmäßiger Drogenhandel vorgeworfen.

Umfangreiches Geständnis vor Landgericht abgelegt

Der 27-Jährige hat am Mittwoch die von der Staatsanwaltschaft vorgebrachten Vorwürfe im Kern bestätigt und über seinen Anwalt ein umfangreiches Geständnis abgelegt.

Dass man ihm auf die Spur kam, war eher Zufall. Eine Bekannte von ihm hatte geplaudert, als sie wegen verschiedener Vorkommnisse von Polizisten besucht worden war. Der Mann, so behauptete sie, habe ihr einmal zwei bis drei Gramm Koks angeboten, sie aber habe abgelehnt. Die Frau erzählte so viel, dass es am Ende für einen Durchsuchungsbeschluss reichte.

Ein paar Tage vor Weihnachten 2016 klingelten Polizisten bei dem 27-Jährigen. Der war zu Hause, öffnete jedoch nicht, so dass ein Beamter die Tür aufsprengte. Der Verdächtige wurde überwältigt.

Wie im Film: Drogen wurden in der Toilettenschüssel gefunden

Bei der Durchsuchung wurde man schnell fündig - auch in der Toilettenschüssel, in die der Mann noch versucht hatte, einen Teil des Stoffes zu entsorgen. Am Ende trugen die Polizisten 42 Gramm Cannabis, elf Gramm Crystal, ein Kilo Speed und ein paar Ecstasy-Pillen aus der Wohnung.

Der 27-Jährige sei zuerst aufgeregt gewesen, erinnert sich eine Polizistin, die an der Durchsuchung beteiligt war. Nach und nach habe er sich beruhigt und schließlich die Sache „sportlich genommen“ - irgendwann hätte man ihn erwischen müssen. Normalerweise habe er nicht solche Mengen von Drogen in der Wohnung gebunkert, erklärte er den Beamten. Dies sei nur mit Blick auf das erhoffte Weihnachtsgeschäft gewesen.

Drogengeschäfte zur Finanzierung der eigenen Sucht?

Die Gewinne aus dem Drogengeschäft hätten nur der Finanzierung seiner eigenen Drogensucht gedient, behauptete der Mann weiter. Geld will er damit nicht gemacht haben, 350 Euro Bargeld seien das Weihnachtsgeschenk von nahen Verwandten gewesen.

Vor Gericht sagte der Angeklagte, er habe die Drogen auf Kommission vertrieben und zumeist von Dealern im Stadtpark bezogen. Der Aufpreis bei ihm habe zehn Euro pro Gramm betragen.

In dem Verfahren gegen den 27-Jährigen wird auch entschieden, ob er im Falle einer Verurteilung in eine Entziehungsklinik gesteckt wird. Die Verhandlung wird am 5. Mai fortgesetzt.

(mz)