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Schlägerei an Schule Schlägerei an Schule in Halle (Saale): Direktorin kämpft gegen schlechten Ruf und falsche Behauptungen

Von Oliver Müller-Lorey 22.03.2017, 05:30
Gewalt in der Schule: Ein Schüler drückt auf einem Schulhof einen anderen zu Boden.
Gewalt in der Schule: Ein Schüler drückt auf einem Schulhof einen anderen zu Boden. dpa

Halle (Saale) - Eine Schlägerei, die sich in der vergangenen Woche in der Heinrich-Heine-Sekundarschule in Halle-Neustadt ereignet hat, bewegt im Stadtteil und im Internet die Gemüter. Weil die, laut Schulleiterin Mandy Rauchfuß, rund 20 beteiligten Kinder und Jugendliche allesamt nicht deutsch sind, finden sich im Netz auch ausländerfeindliche Kommentare.

Mandy Rauchfuß kämpft seitdem um den Ruf ihrer Schule und gegen Behauptungen, die ihrer Meinung nach jeder Grundlage entbehren. Im Netz ist zu lesen, dass die Jugendlichen mit Schlagringen, Pfefferspray und angespitzten Linealen aufeinander losgegangen seien. Das, sagt die Schulleiterin, sei jedoch nicht wahr. „Werkzeuge waren nicht im Einsatz. Wie kommen die Leute darauf?“, fragt sie genervt. „So etwas steht direkt bei Facebook und da steht großer Mist.“

Direktorin der Heine-Schule in Halle: „Sie haben sich kurz aber heftig geprügelt“

Am Montagmorgen der vergangenen Woche habe es erst einen kleinen und zunächst folgenlosen Vorfall gegeben, bei dem ein Schüler einem anderen auf seine weißen Turnschuhe getreten sei. Der schwelende Konflikt habe sich aber am Mittag entladen, als die ausländischen Jugendlichen aus speziellen Deutsch-Klassen die Schule verlassen wollten.

„Sie haben sich kurz aber heftig geprügelt“, sagt Rauchfuß. Verletzte habe es nicht gegeben, auch nicht, als es anderthalb Stunden später zu einem zweiten Vorfall an der Eselsmühle gekommen sei. Dort seien die Jugendlichen vom Vormittag mit vier Berufsschülern aneinandergeraten - allerdings nur verbal.

Aus Angst, der Konflikt könnte sich auch auf bisher Unbeteiligte ausdehnen, suchte Mandy Rauchfuß Hilfe bei einer Regionalbereichsbeamtin der Polizei. „Bis Freitag gab es dann immer zur großen Pause eine Polizeistreife, die auf dem Parkplatz stand“, sagt die Schulleiterin.

Heinrich-Heine-Sekundarschule Halle: Direktorin hofft, dass der Vorfall kein schlechtes Bild hinterlässt

Ihre Schilderungen werden von der Polizei so bestätigt. Eine Polizeisprecherin sagte, dass die Schulleiterin sich bei den Beamten gemeldet habe, weil sie befürchtete, dass mehr passieren könnte. Eine Anzeige habe es nicht gegeben.

Mandy Rauchfuß hofft nun, dass der Vorfall kein schlechtes Bild hinterlässt, denn bisher habe es keine Probleme mit ausländischen Schülern gegeben. Erst am Montag seien Pädagogen und Bildungsfunktionäre aus anderen Bundesländern zu einem Besuch in die Schule gekommen. Sie interessierte, wieso die Arbeit mit den Schülern an der Heine-Schule so gut funktioniert. (mz)