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Boxen - Chemiepokal  Boxen - Chemiepokal : Bronze mit Brummschädel

Von Petra Szag 17.03.2017, 09:41
Die Hallenser Argishti Terteryan (l.) und David Khachatryran haben beim Chemiepokal ihren Einstand gegeben. Beim Halbfinale am Donnerstag schauten die beiden zu.
Die Hallenser Argishti Terteryan (l.) und David Khachatryran haben beim Chemiepokal ihren Einstand gegeben. Beim Halbfinale am Donnerstag schauten die beiden zu. Eckehard Schulz

Halle (Saale) - Er zuckte kaum merklich zusammen, als der Hallensprecher seinen Namen nannte. Argishti Terteryan saß zwischen den Zuschauern und die Hand tastete unbewusst Richtung Augenbraue, auf dem ein Mullverband klebte. „Der Hallenser kann zum Halbfinale nicht antreten“, erklärte die Stimme am Donnerstag in der Erdgas-Arena sachlich-nüchtern über das Mikrofon. Dalielyan Hovhannes aus Armenien gewann kampflos, dem Lokalmatadoren blieb Bronze.

„Das ist traurig“, seufzte Terteryan. Denn er war furios in das Chemiepokalturnier gestartet. Zuvor hatte Halles Halbfliegengewichtler den Türken Raif Kirsüleymanoglu bewzungen. Der konnte in Runde drei Terteryan nur noch mit einem Kopfstoß aufhalten. Da der SV-Athlet da nach Punkten vorn lag, wurde er zwar zum Sieger erklärt. Nur weiterboxen ließ ihn der Arzt nicht mehr. Mit sieben Stichen wurde die klaffende Wunde im Klinikum genäht. „Argishti ist ein harter Hund“, erklärte sein Trainer David Hoppstock. Die Zeit, in denen er im Training nun kürzertreten muss, soll sich Deutschlands aktuell bester 49-Kilo-Boxer um seine Einbürgerung kümmern. Denn Terteryan ist zwar in Halle aufgewachsen, doch in Armenien geboren. Will er bei der WM im August in Hamburg für Schwarz-Rot-Gold antreten, braucht er den deutschen Pass. Sportlich, da ist Terteryan zuversichtlich, hat er gute Chancen, sich den einen DBV-Startplatz in seinem Limit zu sichern. Er hofft vorab noch auf Bewährungschancen bei Turnieren wie in Portugal oder Russland. Den Chemiepokal wertet er als wichtige Erfahrung. „Ich habe zum ersten Mal ohne Kopfschutz geboxt“, erklärt der 18-Jährige. In der Jugend war der noch Pflicht. Künftig wir er bei unsauberen Attacken wohl auf der Hut sein.

Auch David Khachatryran (56 kg) darf nach seiner Niederlage gegen Selcuk Eker (Türkei) nur noch zuschauen. „Es war mein erstes großes Turnier und ich denke, wir waren auf Augenhöhe“, sagt er. Und will sich weiter empfehlen. (mz)