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Obduktion im Mordprozess Yangjie Li Obduktion im Mordprozess Yangjie Li: Chinesin wurde vergewaltigt und zu Tode gequält

14.03.2017, 20:40
Das Haus in der Johannissstraße
Das Haus in der Johannissstraße Lutz Sebastian

Dessau - Die im Mai 2016 in Dessau-Roßlau getötete chinesische Studentin ist äußerst qualvoll gestorben. Dies erklärten zwei Rechtsmediziner am Dienstag im Mordprozess vor dem Landgericht Dessau-Roßlau.

Das Opfer wies demnach „massivste Verletzungen“ auf, darunter gebrochene Rippen, Hämatome und Wunden am Kopf und am gesamten Körper. Sie sei vergewaltigt und gewürgt worden. „Es war ein sehr qualvoller Tod“, sagte die Rechtsmedizinerin Carolin Richter.

„Die Qualen müssen über Stunden gegangen sein“, sagte sie.
Angeklagt sind ein 21-Jähriger - Sohn einer Polizistin - und seine gleichaltrige Ex-Partnerin wegen Mordes und Vergewaltigung. Sie verfolgten die detaillierten Ausführungen der Gutachter teilnahmslos. „Es muss viele Schläge und Tritte gegen das Opfer gegeben haben mit enormer Gewalt“, sagte der Rechtsmediziner Dankwart Stiller von der Universität Halle zu den Ergebnissen der Obduktion.

Den Zuschauern im Gerichtssaal stockte der Atem. In der damaligen Wohnung der Angeklagten und im Treppenhaus wurden laut Gutachter über 300 Blutspuren gefunden. Die Haare des Opfers waren dick mit Blut verklebt, das Gesicht durch massive Gewalt entstellt, hieß es. Die beiden Angeklagte sollen die arglose junge Chinesin am 11. Mai 2016 auf deren Joggingrunde unter einem Vorwand in eine leerstehende Wohnung gelockt, dort misshandelt und vergewaltigt haben.

Sie sollen die Schwerverletzte dann ihrem Schicksal überlassen haben. Später sollen sie die Frau vor dem Haus in einem Gebüsch abgelegt haben. Die Studentin wurde dort am 13. Mai tot gefunden. Der Prozess wird am 27. März fortgesetzt.  (mz/dpa)