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Mönchenhöfe und Klossa Mönchenhöfe und Klossa: Traum von der Brücke lebt weiter

Von Sven Gückel 07.03.2017, 09:41
Maik Schwenk (l.) und sein Sohn Sam sowie Ehefrau Susann mit Charlie, aber auch Robert Schiepe und Ortswehrleiter Arno Jantz (2.v.r.) hoffen auf eine neue Brücke.
Maik Schwenk (l.) und sein Sohn Sam sowie Ehefrau Susann mit Charlie, aber auch Robert Schiepe und Ortswehrleiter Arno Jantz (2.v.r.) hoffen auf eine neue Brücke. Sven Gückel

Mönchenhöfe/Klossa - Einmal im Jahr symbolisieren zwei Wassersäulen über die Schwarze Elster in Mönchenhöfe und Klossa die Hoffnung auf eine Brücke. Trotz schwindender Chancen geben die Einwohner beider Orte die Zuversicht nicht auf, dass ihr Wunsch eines Tages doch in Erfüllung gehen könnte.

In den Ohren der Gäste klingt das laute Brummen der Pumpen wie Musik. Behäbig rattern die Motoren vor sich hin, ziehen bis zu 800 Liter Wasser in der Minute aus der Schwarzen Elster, um es wenige Meter weiter im hohen Bogen wieder über den Fluss zu speien.

Das Spektakel sieht nicht nur fulminant aus, es hat vor allem symbolischen Charakter. Denn seit nunmehr 14 Jahren wollen die Einwohner von Mönchenhöfe und Klossa zeigen, dass sie den Kampf um eine Brücke über den Fluss noch nicht aufgegeben haben. Wenngleich auch das Vertrauen in den Erfolg des Unternehmens bei einigen schon leicht schwindet.

„Es gab Versprechen von Seiten der Stadt Jessen, dass man sich für eine Fußgängerbrücke einsetzen will. Davon ist heute aber nichts mehr zu hören“, bedauert Arno Jantz, Ortswehrleiter in Mönchenhöfe. Sein Amtskollege von der anderen Flussseite, Egbert Uhde, ist da noch optimistischer. „Ich glaube, es fehlt nur eine Initialzündung, um das Vorhaben auf den richtigen Weg zu bringen“, gibt sich Klossas Ortswehrleiter zuversichtlich.

Um die Idee weiter hoch zu halten, zahlen beide Orte die erzielten Einnahmen des Brückentages auf ein separates Konto ein. Würstchen, Bier und geräucherte Forelle haben neben dem kulinarischen Genuss so einen doppelten Effekt.

In Klossa nutzte man die Veranstaltung gleichsam, um Interessierten das 2015 erneuerte Schöpfwerk zu zeigen und dessen Funktionsweise zu erläutern. Eine Aufgabe, die Uwe Simon, Mitarbeiter des Landesamtes für Hochwasserschutz, übernahm. Sinn des Schöpfwerkes ist es, zu hohes Binnenwasser abzuziehen und in die Schwarze Elster zu befördern.

Die dafür vorgesehenen zwei Pumpen mit einer Leistung von 1.800 Kubikmetern in der Stunde werden eingeschaltet, sobald der Pegel in Löben bei 1,20 Metern liegt, erklärte Simon seinen Zuhörern.

Dass eine Brücke auch die Schlagkraft der beiden Ortswehren erhöhen würde, steht für Arno Jantz schon jetzt fest. „Die Einsatzfähigkeit unser Wehr ist aus personeller Sicht nur ab dem Abend möglich. Gäbe es aber eine Brücke, ließen sich Kräfte bündeln, wovon auch die Feuerwehren profitieren würden“, betont er.

So aber wird sich an der aktuellen Situation vorerst wohl nichts ändern. Dafür nutzen die Kameraden beider Seiten den Brückentag, um ihre Wehren einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und zugleich Brandschutzelemente zu üben.

Am Klossaer Ufer etwa bauten die Kameraden einen provisorischen Wassermonitor auf. Er kommt zum Einsatz, wenn über einen längeren Zeitraum größere Mengen an Wasser auf eine bestimmte Stelle gebracht werden müssen. (mz)

Diese Schwimmwesten wollen die Feuerwehrleute nicht brauchen.
Diese Schwimmwesten wollen die Feuerwehrleute nicht brauchen.
Gückel