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Feuerwehr in der Stadt Seeland Feuerwehr in der Stadt Seeland: Ist neue Drehleiter für 600.000 Euro nötig?

Von Kerstin Beier 06.03.2017, 10:58
Von einer Drehleiter aus wird im März 2016 ein Feuer im Dachstuhl eines Hauses in der Klopstockstraße in Aschersleben bekämpft.
Von einer Drehleiter aus wird im März 2016 ein Feuer im Dachstuhl eines Hauses in der Klopstockstraße in Aschersleben bekämpft. Archiv/Gehrmann

Nachterstedt - Soll die Seeland-Feuerwehr eine neue Drehleiter bekommen oder tut es auch eine gebrauchte? Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses standen vor genau dieser Frage und entschieden sich nach Abwägung aller Argumente für eine außerplanmäßige Ausgabe für eine neue Leiter. Ob es so kommt, entscheidet der Stadtrat am 14. März.

Die bisher genutzte Leiter aus den 80er Jahren hat im vergangenen Herbst den Geist aufgegeben. Eine Reparatur wäre möglich, würde nach Aussagen aus der Verwaltung aber rund 120.000 Euro verschlingen.

Bei rund 600.000 Euro, die ein neues Drehleiter-Fahrzeug kostet, geht es jedoch auch um eine Menge Geld, das bisher im Haushalt der Stadt Seeland nicht verankert ist. Die erhoffte finanzielle Hilfe vom Land kommt nicht. Denn bei der Landesausschreibung, die die Leiter günstiger gemacht hätte, konnte die Stadt Seeland nicht mehr berücksichtigt werden, berichtet Seelandbürgermeisterin Heidrun Meyer enttäuscht.

Eine Alternative zum Neukauf wäre eine gebrauchte Drehleiter, die je nach Alter mit Summen zwischen 200.000 und 400.000 Euro zu Buche schlagen würde. Nach Gesprächen mit den Feuerwehrleuten halten die Ausschussmitglieder nur eine neue Leiter, die alle Anforderungen erfüllt, für effektiv.

Die neuen Maschinen seien „schneller, besser und funktionaler“ geworden, weiß Bernd Voigtländer. Aus dem Kreis der Stadträte kam mehrfach das Argument, bei gebrauchten Leitern würden in der Folge erneut Reparaturkosten auflaufen. Gerhard Redöhl und Alfred Malecki verwiesen auf die Feuerwehr als Pflichtaufgabe, und so „müssen wir in den sauren Apfel beißen“, so Malecki.

Harald Albrecht betonte, dass die Anschaffung der ganzen Stadt zugute kommt, und mehrere Ausschussmitglieder vermuten, dass gebrauchte Leitern „nicht umsonst abgestoßen werden“. Mario Lange möchte bis zur Stadtratssitzung gern wissen, wie hoch die Reparaturkosten für die alte Leiter in den vergangenen Jahren gewesen sind. Er sperre sich nicht gegen den Vorschlag, ein neues Gerät anzuschaffen, bittet die Verwaltung aber trotzdem, Alternativen unter „jüngeren Gebrauchten“ zu prüfen.

Die Seelandbürgermeisterin versteht das, verweist aber auf einen Bedarf, der „im ganzen Land groß“ ist. Deshalb seien auch gebrauchte Fahrzeuge teuer. (mz)