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Heimpleite FCM kassiert Rückschlag im Aufstiegskampf - 1:2 gegen Schlusslicht Mainz 05

04.03.2017, 12:00

Magdeburg - Der 1. FC Magdeburg hat es verpasst, den Vorsprung auf die Nicht-Aufstiegsplätze weiter auszubauen. Nachdem unter der Woche über den Verbleib von Trainer Jens Härtel diskutiert wurde, kassierte der Tabellenzweite am Sonnabend gegen Schlusslicht Mainz 05 II eine 1:2 (1:1)-Heim-Niederlage.  

Ausgangslage

Vom Tabellenbild her war das Duell schon vor Anpfiff eine klare Sache: Der Zweite traf auf den Letzten, 19 Punkte trennten Magdeburg und die jungen Mainzer. Dennoch warnte Härtel mit lobenden Worten vor der Reserve des Bundesligisten: "Was Spielaufbau und Übergangsspiel betrifft, sind sie mit das Beste, was diese Liga hergibt." Zumal die Mainzer immerhin zwei ihrer letzten drei Spiele gewonnen haben: Daheim 3:1 gegen Münster und mit 2:1 gegen FCM-Verfolger VfL Osnabrück, dazwischen setzte es lediglich gegen Tabellenführer MSV Duisburg eine 0:2-Pleite.

Personal

Jens Härtel plagten vor dem Spiel einige Personalsorgen. Neben Spielmacher Gerrit Müller waren Stürmer Florian Kath und Verteidiger Christopher Handke fraglich. Niklas Brandt stieg unter der Woche zwar wieder ins Training ein, "wird nach der langen Pause aber natürlich noch nicht im Spiel zur Verfügung stehen", so der Trainer.

Letztlich konnte Härtel zumindest auf Handke zurückgreifen und somit auf dieselbe Dreier-Abwehrkette wie schon beim 0:0 in Duisburg und beim 3:0 gegen Osnabrück zurückgreifen. Für Kath reichte es nicht, für ihn rückte der lange verletzte Michel Niemeyer erstmals in dieser Saison in die Startelf. Auch Müller stand nicht im Kader. 

1. Halbzeit 

Von Beginn an versuchte es der FCM mit einem aggressiven Offensivspiel, setzte die Gäste früh unter Druck und kam früh zu ersten Chancen: Ein Freistoß von Nico Hammann strich übers Tor, ein Kopfball von Christan Beck wurde im letzten Moment abgeblockt und ein Abschluss aus halbrechter Position von Nils Butzen hielt Mainz' Schlussmann Lukas Watkowiak fest.

Dass die alte Fußball-Weisheit "wer vorne nicht trifft, kassiert die Tore hinten" noch immer gilt, musste die Härtel-Truppe dann in der achten Minuten erfahren. Die einzige FSV-Spitze Aaron Seydel erlief einen langen Ball und hämmerte selbigen aus zwölf Metern an Leopold Zingerle vorbei ins Magdeburger Tor. Der 0:1-Rückstand aus dem Nichts, der Spielverlauf auf den Kopf gestellt.

Die Blau-Weißen brauchten einige Minuten, um sich von diesem Schock zu erholen. Dann setzte der Tabellenzweite zur nächsten Angriffswelle an: Ein weiterer Beck-Kopfball kratzten die Mainzer von der Linie (12.), einen Distanzhammer von Hammann rettete erneut Watkowisk (20.). Die Mainzer ihrerseits lauerten auf Konter und blieben so gefährlich.

Es dauerte bis zur 35. Minute, ehe die 15.684 Zuschauer in der MDCC-Arena endlich jubeln durften. Tobias Schwede bekam den Ball von Beck in den Lauf gelegt und lupfte über Watkowisk hinweg ins Tor. Der verdiente Ausgleich noch vor dem Pausenpfiff. 

2. Halbzeit

Ohne Wechsel ging es für beide Mannschaften in die zweite Hälfte und auch am Spiel änderte sich wenig. Der FCM mit viel Druck, aber spielerischen Mängeln und Schwächen im Abschluss. Einen Drehschuss von Beck sicherte erneut der starke Mainzer Schlussmann Watkowiak (47.), der dritte Kopfballversuch des FCM-Torjägers ging zum wiederholten Mal über die Latte - ein Spiegelbild der ersten Halbzeit.

Dazu passte dann auch die zweite kalte Dusche des Tages für die Gastgeber. Nach einem Magdeburger Ballverlust zog der Mainz-Mittelfeldmann Niki Zimling aus knapp 30 Metern einfach mal ab und jagte den Ball in die linke untere Ecke - der erneute Rückstand für den Aufstiegsaspiranten gegen das Tabellenschlusslicht (53.). 

Coach Jens Härtel reagierte und ließ Piotr Ćwielong zu seinem FCM-Debüt kommen. Die polnische Offensivkraft kam für Handke ins Spiel (66.). Wenig später setzte Härtel dann endgültig auf volle Offensive: Julius Düker rückte für Tarek Chahed ins Spiel (73.) in die Spitze, Manuel Farrona-Pulido kam für Niemeyer.

Am Spiel änderte sich dadurch wenig. Die Magdeburger mühten sich, liefen unermütlich an, zeigten jedoch spielerisch weiterhin Mängel und kamen kaum einmal gefährlich vor das Mainzer Tor. Die Gäste ihrerseits lauerten auf weitere Konterchancen.

Fast wäre den Blau-Weißen sieben Minuten vor Schluss der bis dato so starke Mainzer Torwart zur Hilfe gekommen: Beck fälschte einen Abschlag von Watkowiak ab, der Ball landete bei Düker, doch dessen Abschluss klärten die Mainzer vor der Linie.

Für die Schlussoffensive schwächte sich der FCM dann auch noch selbst. Der bereits verwarnte Schwede reklarmierte bei einem Einwurf und sah dabei von Schiedsrichter Waschitzki die Gelb-Rote Karte. Das brachte den Magdeburger Offensivdrang endgültig zum Erliegen, nach zwei Minuten Nachspielzeit war Schluss. Der FCM kassierte damit seine erste Heimpleite seit dem 22. Oktober (2:4 gegen Chemnitz) - und das gar nicht mal unverdient.  (cbo/mz)

1. FC Magdeburg - FSV Mainz 05 II 1:2 (1:1)

1. FC Magdeburg: Zingerle - Handke (67. Cwielong), Weil, Hammann - Butzen, Löhmannsröben, Sowislo, Schwede - M. Niemeyer (81. Farrona-Pulido) - T. Chahed (76. Düker), Beck
FSV Mainz 05 II: Watkowiak - Korczowski (53. Bouziane), Rossmann, Hack, Sverko - Zimling, D. Bohl - Costly, Klement (77. Steinmann), Trümner (86. Sliskovic) - Seydel

Tor(e): 0:1 Seydel (8.), 1:1 Schwede (35.), 1:2 Zimling (53.)
Schiedsrichter: Waschitzki (Essen); Gelbe Karten: Schwede (56.) / Korczowski (29.), Sverko; Gelb Rote Karte: Schwede (89.)
Zuschauer: 15.684