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Mordprozess Yangjie Li Mordprozess Yangjie Li in Dessau: Zwei Polizisten hatten die Leiche zunächst übersehen

Von Ralf Böhme 27.02.2017, 10:13
Im Yang­jie-​Li-​Pro­zess wurde nun der Stiefvater des angeklagten Sebastian F. befragt
Im Yang­jie-​Li-​Pro­zess wurde nun der Stiefvater des angeklagten Sebastian F. befragt Nicolas Ottersbach

Dessau - Yangjie Li war unbekleidet, als die Leiche am 13. Mai vergangenen Jahres gefunden wurde. Das war das erste Ergebnis der Zeugenvernehmungen am Montag im Prozess um den Mord an der chinesischen Studentin am Landgericht Dessau.

Die Verhandlung begann mit der erneuten Befragung eines Polizeimeisters der Landesbereitschaftspolizei. Der Mann war schon einmal geladen gewesen. Nun muss die Befragung aus prozessualen Gründen wiederholt werden, so die Richterin.

Grund ist, dass zu Beginn des Prozesses eine Schöffin nicht vereidigt worden war. Das war nach dem zweiten Verhandlungstag im November aufgefallen, die Vereidigung wurde nachgeholt. Allerdings müssen Teile der Verhandlung wiederholt werden.

Das Verstecken der Leiche soll rekonstruiert werden

Zunächst erfolgte am 17. Prozesstag eine Rückblende zum 13. Mai, dem Tag des Leichenfundes in Dessau. Der Polizist erklärte dem Gericht die damaligen Umstände.

„Ich musste mehrfach hinsehen, um die Leiche zu entdecken.“ Die Rekonstruktion des Ablaufes findet nun anhand von Lichtbildern statt. Von Interesse ist unter anderem die Lage des Kopfes, der Hämatome und Blutspuren aufwies. Einzelheiten dieser Art könnten einen Rückschluss erlauben, wie die Leiche an den Platz unter der Konifere transportiert worden ist.

Nachfragen der Staatsanwaltschaft widmen sich am Vormittag den Umständen des Leichenfundes. Soviel scheint sicher: Zwei Polizisten waren an der Konifere vorbei gegangen, hatten die Leiche zunächst übersehen. (mz)