1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Hettstedt
  6. >
  7. Mansfelder Bergwerksbahn: Mansfelder Bergwerksbahn: Historisches Postamt öffnet am Zirkelschacht

EIL

Mansfelder Bergwerksbahn Mansfelder Bergwerksbahn: Historisches Postamt öffnet am Zirkelschacht

Von Daniela Kainz 27.02.2017, 08:53
Die Station „Zirkelschacht“ entwickelt sich immer mehr zum Veranstaltungsort.
Die Station „Zirkelschacht“ entwickelt sich immer mehr zum Veranstaltungsort. Lukaschek

Benndorf/Hettstedt - „Hoho, 2 900,54 Euro.“ Thomas Fischer staunte. Mit einer Spende in dieser Größenordnung hatte der Vereinschef der Mansfelder Bergwerksbahn nun wirklich nicht gerechnet. Stefan Einicke, Centerleiter der Sparkassen-Filialen Mansfeld, Helbra und Klostermansfeld, übergab ihm den symbolischen Scheck aus dem Verkauf des Sparkassen-Kundenkalenders „Schöne Heimat“ im Bahnhofsgebäude Benndorf/Klostermansfeld.

Transport des Aussichtswagens der Prignitzer Kleinbahn von Spende finanzieren

Die unerwartete Finanzspritze nahmen die Vereinsmitglieder erfreut an. Vorsitzender Fischer hatte auch gleich eine Idee, wofür das Geld ganz konkret verwendet werden soll: „Mit der Summe können wir den Transport des Aussichtswagens von den Freunden der Prignitzer Kleinbahn bezahlen.“ Das dürfte dafür reichen, überschlug er kurz die Kosten.

Der offene, mit Tischen und Bänken ausgestattete Wagen soll auf der Strecke der Mansfelder Bergwerksbahn an zwei Veranstaltungshöhepunkten der Saison fahren: Das erste Mal zum Tag der Industriekultur am 23. April, wenn der Verein gemeinsam mit dem MZZ-Briefdienst an der Station „Zirkelschacht“ ein historisches „Kaiserliches Postamt“ einrichtet. Und das zweite Mal zum Kirschblütenfest am 30. April.

Der Aussichtswagen mit der Nummer 970-604 stellt etwas ganz Besonderes dar. „Das ist was für hartgesottene Eisenbahnfans“, ist sich Vereinsmitglied Marco Zeddel sicher. Für Leute also, die sich den Fahrtwind gern um die Nase wehen lassen wollen und denen auch ein paar Regentropfen, sollte das Wetter nicht mitspielen, oder Rußpartikel aus dem Schornstein der Lok nichts ausmachen würden.

Der angekündigte Aussichtswagen stammt aus dem Jahr 1926. Er wurde in der Sächsischen Waggonfabrik AG in Werdau hergestellt und zunächst an die Reichsbahndirektion Dresden ausgeliefert - damals noch als geschlossener 4.-Klasse-Wagen mit mehr als 20 Sitzbänken. Erst viele Jahre später bauten ihn die Prignitzer zum Aussichtswagen um - sogar an eine kleine Bordbar haben sie gedacht.

Wegen fehlender Parkmöglichkeiten Anreise nur auf Schienenweg möglich

Wer das historische Postamt zum Tag der Industriekultur an der Station „Zirkelschacht“ aufsuchen möchte, kann mit diesem Aussichtswagen anreisen. Die Anfahrt wird ohnehin nur auf dem Schienenweg und nicht mit dem Pkw möglich sein. „Wegen fehlender Parkmöglichkeiten am Zirkelschacht“, erklärt Zeddel. Besucher müssten aus diesem Grund die Züge der Bergwerksbahn von Benndorf oder aus Richtung Hettstedt Kupferkammerhütte nehmen.

So viel scheint mit Blick auf das Programm jetzt schon festzustehen: Philatelisten, Postsachensammler, Bergbau- und Heimatfreunde werden im „Kaiserlichen Postamt“ auf ihre Kosten kommen. Limitierte Sonderkarten und Schmuckbriefe mit Postwertzeichen können dort laut Veranstalter, der auch vom Hettstedter Briefmarkenverein unterstützt wird, erworben und mit einem Sonderstempel versehen werden. Der MZZ-Briefdienst ist zudem mit einem eigenen Souvenirstand vertreten.

Den Transport der Post aus dem Postamt übernimmt eine historische Postkutsche. Zeddel: „Die Karten, die am Zirkelschacht im Briefkasten landen, werden auf der Kirschbaumallee zwischen Bocksthal und Zirkelschacht transportiert.“ Und damit auf jener Strecke, bei der es sich um eine alte Post- und Kohlenstraße handelt.

Der Aussichtswagen rollt auch noch nach dem Tag der Industriekultur auf der Strecke der Mansfelder Bergwerksbahn - zum Kirschblütenfest samt Walpurgisfahrt am 30. April. In den Abendstunden wird für die Gäste ein Hexenfeuer am Zirkelschacht entzündet. (mz)