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  7. 1. FCM setzt Ausrufezeichen: 3:0 - 1. FC Magdeburg untermauert Aufstiegsambitionen mit Sieg gegen den VfL Osnabrück

1. FCM setzt Ausrufezeichen 3:0 - 1. FC Magdeburg untermauert Aufstiegsambitionen mit Sieg gegen den VfL Osnabrück

Von Daniel George 18.02.2017, 16:00

Magdeburg - Der 1. FC Magdeburg hat sich im Spitzenspiel der dritten Liga am Samstagnachmittag mit 3:0 gegen den VfL Osnabrück durchgesetzt. Vor 16.014 Zuschauern in der MDCC-Arena trafen Florian Kath (12.), Christian Beck (54.) und Marius Sowislo (83.) für die Gastgeber. Damit konnten die Magdeburger ihren ersten Sieg 2017 einfahren und gegen den VfL ein klares Ausrufezeichen in Sachen Aufstieg setzen.

Ausgangslage

Der FCM hat in 2017 bislang eine kleine Ergebniskrise. Erst zwei Punkte schlagen aus drei Spielen zu Buche. Dennoch stehen die Landeshauptstädter weiterhin glänzend da, belegen den Relegationsplatz und sind voller Selbstbewusstsein. 

Ganz ähnlich geht es den Gästen aus Niedersachsen. Die gewannen zwar zum Rückrundenauftakt der große Westfalenderby gegen Preußen Münster mit 3:0, verloren dafür aber zuletzt 1:2 gegen Schlusslicht Mainz 05 II. Nur ein Punkt trennt beide Teams, dahinter lauern mit Chemnitz und Halle jedoch die Verfolger in Sichtweite. Der Verlierer findet sich am Sonntag möglicherweise außerhalb der Aufstiegsplätze wieder.

Personal

Beide Teams plagen Personalsorgen in der Defensive. Während FCM-Trainer Jens Härtel den gelbgesperrten Christopher Handke und den am Rücken verletzten Felix Schiller ersetzen muss, fehlen auch Osnabrücks Chefcoach Joseph Enochs zwei Stammkräfte: Defensiv-Abräumer Anthony Syhre handelte sich gegen Mainz II eine Gelbsperre ein, Innenverteidiger Marcel Appiah riss sich im Training einen Muskel und fällt ebenfalls aus. Beide verpassten bislang noch kein Drittliga-Spiel. 

Härtel ersetzt den gesperrten Handke mit Abwehrtalent Moritz Sprenger. Defensivreservist Steffen Puttkammer erhält - anders als von vielen erwartet - keine Chance.

1.  Halbzeit

"Es herrscht hier heute wieder Gänsehautstimmung pur, da freuen wir uns drauf", sagte Mario Kallnik vor dem Duell beim MDR. Der FCM-Manager forderte: "Wir müssen unser Herz in die Hand nehmen!" Das tat Abwehrmann Nico Hammann nach fünf Minuten zum ersten Mal: Sein Distanzschuss wurde von Osnabrücks Torhüter Marius Gersbeck entschärft.

Für den Aufreger der Anfangsphase sorgte Leopold Zingerle. Der Magdeburger Torhüter kam weit aus seinem Tor, ließ dort einen Osnabrücker aussteigen und wurde gefoult. Das war ein gutes Zeichen. Trotz seines Patzers bei einer ähnlichen Situation gegen den FSV Zwickau (1:1) schreckte der 22-Jährige nicht zurück.

Nach 13 Minuten ging der FCM in Führung: Eine gefühlvolle Flanke von Kapitän Marius Sowislo landete auf dem Kopf des einlaufenden Florian Kath. Der traf zur Führung und verbuchte sein erstes Saisontor.

Und nach 37 Minuten wäre ihm beinahe sein zweiter Treffer der Spielzeit gelungen: Nach schönem Freistoß von Nico Hammann gelangte der Ball vom Oberschenkel des Jan Löhmannsröben vor den Füßen von Kath. Der scheiterte aus sechs Metern allerdings an VfL-Keeper Gersbeck. Osnabrück versuchte mehr. Doch Magdeburg bestimmte das Spiel.

Kurz vor dem Pausenpfiff lag der Ball dann im Magdeburger Gehäuse. Kwasi Okyere Wriedt hatte getroffen. Oder auch nicht: Schiedsrichter Daniel Siebert pfiff zuvor ein Foul an Nico Hammann. Es blieb bei der Halbzeitführung des 1. FC Magdeburg.

2. Halbzeit

"Das ist ein absolutes Spitzenspiel der dritten Liga", meinte FCM-Manager Kallnik zur Pause. "Wir waren die bessere Mannschaft, die Führung ist verdient."

Verdient war auch das 2:0 nach 53 Minuten: Jan Löhmannsröben konnte seelenruhig flanken. Christian Beck köpfte ein zu seinem elften Saisontor.

Nach 65 Minuten dann der Schock: Nach einem Foul von Leopold Zingerle an Osnabrücks Stürmer Kwasi Wriedt bekam der VfL einen Elfmeter zugesprochen. Gästekapitän Bastian Schulz scheiterte jedoch am glänzend parierenden Leopold Zingerle. 


Der FCM dominierte das Spitzenspiel überraschend deutlich, war dem 3:0 in der Folge ganz nahe. Techniker Tobias Schwede scheiterte eine Viertelstunde vor Schluss aus kurzer Distanz.

Kurz darauf holte der eingewechselte Michel Niemeyer einen berechtigten Strafstoß heraus. Er wurde von Gersbeck von den Beinen geholt. Doch Nico Hammann scheiterte vom Punkt. Osnabrücks Torhüter parierte.

Doch nach 83 Minuten setzte dafür Marius Sowislo noch einen drauf. Der Kapitän verwandelte einen Konter zum 3:0.

Fazit

Der FCM hat das Spitzenspiel dominiert. Osnabrück präsentierte sich dagegen erschreckend schwach. Ein verdienter Sieg des FCM der mit dem Sprung auf Platz zwei belohnt wird.

Am Sonntag wird über die Zukunft des 1. FC Magdeburg entschieden. Der Klub möchte seine Profiabteilung nach seinem Modell ausgliedern. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung soll darüber entschieden werden. Eine Dreiviertelmehrheit der gut 4.000 Vereinsmitglieder wird benötigt. "Da muss die wichtigste Entscheidung unserer Mitglieder in den letzten 27 Jahren getroffen werden", meinte Manager Mario Kallnik.

1. FCMagdeburg 3:0 VfL Osnabrück

1. FC Magdeburg: Zingerle - Sprenger, Weil, Hammann - Sowislo (Laprevotte, 88.), Löhmannsröben - Butzen, Kath (Niemeyer, 73.), Schwede - T. Chahed, Beck (Düker, 81.)

VfL Osnabrück: Gersbeck - Sangaré, El-Bouazzati, Willers, Dercho - Heider, B. Schulz (A. Arslan, 72.), Engel, Reimerink (Reimerink, 82.) - Rüzgar (Renneke, 57.), Wriedt

Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin) - Zuschauer: 16.014 in der MDCC-Arena
Tore: 1:0 Kath (13.), 2:0 Beck (54.), 3:0 Sowislo (83.)
Gelbe Karten: Engel (37., VFL Osnabrück), Reimerink (44., VFL Osnabrück), B. Schulz (52., VFL Osnabrück), Zingerle (65., 1. FC Magdeburg)