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Kultur im Salzlandkreis Kultur im Salzlandkreis: Mit 50 Stempeln zum "Konsul"-Titel

Von Marko Jeschor 16.02.2017, 08:45
Möglich wäre auch, beim Besuch des Pferdefestivals in Aschersleben einen Kulturstempel zu erhalten.
Möglich wäre auch, beim Besuch des Pferdefestivals in Aschersleben einen Kulturstempel zu erhalten. Archiv/Gehrmann

Aschersleben - Besucher des Ringheiligtums bei Pömmelte, des Schloss Bernburg oder der Grafikstiftung Neo Rauch in Aschersleben könnten sich künftig zum Kulturbotschafter des Salzlandkreises entwickeln. Landrat Markus Bauer (SPD) und Sparkassenchef Hans-Michael Strube stellten am Mittwoch in Staßfurt jedenfalls entsprechende Pläne vor.

Stempel an 50 Orten im Kreis geplant

Demnach soll es spätestens ab dem kommenden Jahr an 50 kulturträchtigen Orten im Landkreis oder zu herausragenden Veranstaltungen einen Stempel geben. Haben die Bürger alle gesammelt, sollen sie von Kultusstaatssekretär Gunnar Schellenberger (CDU) den Titel „Kulturkonsul“ erhalten. Vorbild für die Pläne ist die „Harzer Wandernadel“ (siehe „Ein Zugpferd“). Gegründet werden soll dafür auch ein Verein.

Laut Bauer sei „Salzländer Kulturstempel“ keine reine Marketing-Aktion. Vielmehr gehe es auch um ein weiteres Zusammenwachsen des Landkreises, der in diesem Jahr immerhin sein zehnjähriges Bestehen feiert, dessen Besonderheiten seiner Ansicht nach allerdings die wenigsten Bürger kennen. „Wir können nur zusammenwachsen, wenn wir uns gut kennen - ähnlich wie in einer Familie.“

Bürger sollen Bekannte begeistern

Zugleich sieht der Landrat auch eine Art Wirtschaftsförderung dahinter. Einerseits, weil die Bürger animiert werden, den eigenen Kreis zu erkunden, daneben sei entscheidend, dass die Bürger das Gefühl der Heimatverbundenheit nach außen tragen, um so etwa Freunde oder Bekannte für einen Besuch in der Region zu begeistern.

Ein Anstieg der Besucherzahlen würde sicherlich auch das Hotel- und Gaststättengewerbe hierzulande freuen. Zwar stieg die Zahl der Übernachtungen im Landkreis zuletzt an, gleichwohl zählt die Region nicht zu den Touristenmagneten im Land (die MZ berichtete). Und letztlich spiele auch bei neuen Wirtschaftsansiedlungen das Gefühl der Einwohner eine Rolle.

Kreisverwaltung sucht noch Unterstützer

Strube erklärte, der Salzlandkreis sei schön. „Aber viele wissen nicht wie schön.“ Deshalb unterstütze er die Aktion. Dass der Kulturstempel Auftrieb geben kann, davon ist der Sparkassenchef überzeugt. Nicht zuletzt deshalb, weil er als Wahl-Meisdorfer regelmäßig im Harz auf Wandertour ist - auf der Jagd nach den Stempeln, die es dort an immerhin mehr als 200 Punkten gibt. „Da hat sich mittlerweile ein Wettstreit mit einem Freund entwickelt. Ich steuere auf die 100 zu.“ Bei einer Wanderung mit Landrat Bauer sei die Idee entstanden, die Stempel auch im Salzlandkreis einzuführen.

Für die konkrete Umsetzung der Aktion hofft die Kreisverwaltung nicht nur auf die Unterstützung der jeweiligen Stadtverwaltungen, die immerhin schon 105 Vorschläge von Orten und zu 13 Veranstaltungen eingereicht haben. Angesprochen fühlen sollen sich explizit alle, die in irgendeiner Form im Landkreis aktiv sind - von Kulturbetrieben wie Museen über Gaststätten bis hin zu Fahrradverleihern, so Strube.

Jury soll am Ende entscheiden

Eine namentlich noch nicht nicht feststehende Jury soll später entscheiden, welche Orte den Zuschlag bekommen werden. Fix seien die Entscheidungen allerdings nicht, vielmehr sollen auch Orte oder Veranstaltungen mit einer Stempelstelle unterstützt werden, die die Aufmerksamkeit benötigen. Über die Kosten wurde noch nichts Konkretes gesagt. Nur so viel: „An der Herstellung der Stempel soll es nicht scheitern“, wie Strube erklärte. Interessierte Bürger müssen zunächst eine Karte und ein Stempelheft kaufen. (mz)