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Enkeltrick Enkeltrick: Leipziger Rentnerin wird um wertvollen Schmuck im Wert von 25.000 Euro betrogen

15.02.2017, 15:32
Eine alte Frau sitzt in einem Pflegeheim.
Eine alte Frau sitzt in einem Pflegeheim. dpa

Eine 79-jährige Dame wurde am Dienstagnachmittag Opfer eines Enkeltricks. Die Rentnerin wurde durch eine unbekannte weibliche Person auf ihrem Festnetztelefon angerufen.

Unbekannte ruft Seniorin in Leipzig an und gibt sich als Nichte aus

Dabei meldete sich die Anruferin nicht namentlich, sondern die Rentnerin dachte anhand der Stimmfarbe, ihre Nichte erkannt zu haben und sprach deshalb auch die unbekannte Anruferin gleich mit dem Vornamen ihrer Nichte an.

Da die Unbekannte sofort glaubwürdig machte, dies zu sein, bestanden auch seitens der älteren Dame keinerlei Zweifel, dass sie tatsächlich ihre reelle Nichte am Telefon hat.

Deshalb kamen der älteren Dame auch zunächst keinerlei Zweifel, als die vermeintliche Verwandte zum einen angab, eine Eigentumswohnung in Halle gekauft zu haben und zur Beglaubigung des Kaufvertrages gerade bei ihrem Notar sitzen würde und zum anderen deshalb dringend noch am heutigen Tag Bargeld in Höhe von 20.000 Euro benötige, da sie sonst zusätzlich eine Strafe in Höhe von 2.800 Euro bezahlen müsste.

Um den gesamten Prozess zu beschleunigen, wurde durch die unbekannte Täterin vorgeschlagen, eine Banküberweisung zu ihren Gunsten zu veranlassen. Daraufhin teilte die Rentnerin jedoch mit, dass sie über einen solchen Geldwert auf ihrem Konto momentan nicht verfüge, aber entsprechend wertigen Schmuck zu Hause habe.

Nach kurzer und abrupter Unterbrechung des ersten Telefongesprächs wurde die Geschädigte erneut von der unbekannten weiblichen Person angerufen. Im zweiten Gespräch wurde der 79-Jährigen durch ihre vermeintliche Nichte mitgeteilt, dass sich soeben der Notar einen Gutachter zu sich bestellt hat, der ihren Schmuck schätzen soll, so dass sie die Rate für ihre Eigentumswohnung zahlen kann.

Vermeintlicher Notargehilfe holt Schmuck im Wert von 25.000 Euro ab - Seniorin gibt ihm gutgläubig die Ware

In der weiteren Folge wurde nun der Geschädigten mitgeteilt, dass der Notar seinen Gehilfen zu ihr nach Leipzig schicken wird, um den Schmuck bei ihr abzuholen. Nach einer Wartezeit von ca. 15 Minuten wurde die 79-Jährige erneut von der Unbekannten telefonisch kontaktiert und ihr mitgeteilt, dass der Gehilfe des Notars nun vor ihrer Wohnungstür stehe und auf sie warte.

Die ältere Dameging gutgläubig mit ihrem Schmuck in der Hand an die Hauseingangstür, wo ein junger Mann lauerte. Dieser begrüßte sie ältere Dame im akzentfreien Hochdeutsch und stellte sich als Notargehilfe Herr "Breuner" vor.

Die Geschädigte händigte an dem ihr unbekannten jungen Mann ihren gesamten Schmuck aus, ohne nach einem Ausweisdokument oder ähnlichem zu fragen. Erst als der junge, unbekannte Mann mit dem Schmuck weg war, hatte die Rentnerin Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Geschichte und verständigte die Polizei. Nach neusten Erkenntnissen beläuft sich der Stehlschaden nun auf schätzungsweise rund 25.000 Euro. (mz)

Unter den Schmuckstücken befanden sich unter anderem: