1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. 1. FC Magdeburg
  6. >
  7. Paderborn vs. FCM: 1. FC Magdeburg: FCM holt beim 1:1 einen Punkt beim SC Paderborn

Paderborn vs. FCM 1. FC Magdeburg: FCM holt beim 1:1 einen Punkt beim SC Paderborn

11.02.2017, 15:00

Paderborn - Der 1. FC Magdeburg bleibt auch im dritten Ligaspiel des neuen Jahres ohne Sieg. Beim 1:1 (1:1) in Paderborn musste sich der FCM am Ende bei Christopher Handke bedanken, zumindest einen Punkt mitgenommen zu haben. In der ersten Hälfte hatte Tarek Chahed die Gäste in Führung gebracht, FCM-Torjäger Christian Beck traf jedoch wenig später ins eigene Tor. Damit verpasste der FCM den Sprung auf einen direkten Aufstiegsplatz, konnte den Patzer von Aufstiegskonkurrent VfL Osnabrück nicht nutzen. Die Magdeburger bleiben nun auf Platz drei.

Ausgangslage

Beim FCM ist in der Winterpause einiges passiert, zwei Spieler gingen, drei neue kamen. Gute Neuigkeiten gab es unter der Woche: Neben Charles-Elie Laprevotte und Richard Weil ist nun auch der polnische Offensivmann Piotr Cwielong einsatzberechtigt, der Weltfußballverband FIFA stellte die Genehmigung unter der Woche aus. Mit nach Paderborn reiste Cwielong jedoch noch nicht.  

Noch aktiver auf dem Transfermarkt war jedoch der SC Paderborn, der nach dem Bundesliga-Abstieg 2014/2015 und dem Zweitliga-Abstieg 2015/2016 zur Winterpause erneut in Abstiegsgefahr schwebte. Drei Spieler mussten gehen, vier neue kamen, drunter der erfahrene Zweitliga-Profi Sebastian Heidinger und der finnische Stürmer Roope Riski. Das erste Erfolgserlebnis feierte die Mannschaft von Neu-Trainer Stefan Emmerling - der die Mannschaft seit dem 18. Spieltag betreut - am vergangenen Wochenende beim 1:0 in Mainz. Zuvor hatte der SCP den Rückrundenauftakt mit 0:1 gegen Spitzenreiter Duisburg verloren. Damit belegen die Gastgeber den 14. Tabellenplatz.

Personal

Bei Jens Härtel von einer Stammelf zu sprechen, ist nahezu unmöglich. Dennoch gibt es mittlerweile Konstanten in der Startaufstellung des FCM-Trainers: Leopold Zingerle stand trotz Eigentor im ersten und Patzer im zweiten Spiel auch in Paderborn als Nummer eins zwischen den Pfosten. Davor agierte wieder Zugang Weil als Abwehrschef neben Christopher Handke und Nico Hammann. Im Mittelfeld ersetzte Tarek Chahed den zuletzt enttäuschenden Manuel Farrona Pulido. Im Angriff erhielt erneut der gegen Zwickau starke Florian Kath den Vorzug vor Julius Düker. Felix Schiller fehlte im Kader. 

Bei den Ostwestfalen zog sich Linksverteidiger Thomas Bertels unter der Woche einen Haarriss zu, er fehlt Paderborn mehrere Wochen, gegen den FCM vertraut Trainer Emmerling auf Felix Herzenbruch. Im Vergleich zum Mainz-Sieg wechselt Emmerling jedoch auch auf zwei weiteren Positionen: Für Christian Bickel lief Robin Krauße im Mittelfeld auf, in der Vierer-Abwehrkette ersetzte Ben Zolinski den erwähnten Zugang aus Fürth Sebastian Heidinger.

1.  Halbzeit

Atmosphärisch hatte der FCM in Ostwestfalen ein Heimspiel - über 2000 Fans begleiteten ihr Team - doch auf dem Feld versuchten die Paderborn zunächst, ihr Heimrecht zu unterstreichen. Keine 60 Sekunden waren gespielt, als Sven Michel schön geschickt wird, im Magdeburger Strafraum dann aber unter den Ball tritt und selbigen übers Tor jagt - die erste Großchance für die Gastgeber. 

Der FCM brauchte ein paar Minuten, um ins Spiel zu finden. Tobias Schwede gab nach fünf Minuten das erste Warnsingal ab. Sein Schuss ging jedoch ans Außennetz. Es entwickelte sich ein umkämpftes Spiel, in dem die Hausherren offensiv mehr versuchten - doch der FCM in der 18. Minute in Führung ging.

Ausgerechnet der überraschend in die Startelf gerückte Tarek Chahed war zur Stelle, als der Ball im Paderborner Strafraum aus dem Gewühl heraus plötzlich frei lag. Aus elf Metern knallte der 20-Jährige die Kugel in die lange Ecke - das dritte Saisontor für Chahed. 

Doch die Gastgeber brauchten nicht lange für den Gegenschlag. Eine Freistoßflanke flog in den FCM-Strafraum und fand den Kopf von... FCM-Stürmer Christian Beck. Der Torjäger reagierte in bester Manier und köpfte unhaltbar für Zingerle ins eigene Tor ein. Eine kuriose Szene mit bitterem Ausgang für die Blau-Weißen (22.).

Nach dieser Hektik flachte das Spiel ab, beide Mannschaften beharkten sich überwiegend im Mittelfeld, lieferten sich teils giftige Zweikämpfe. Schiedsrichter Harm Omers hatte alle Hände voll zu tun, verteilte insgesamt vier gelbe Karten, drei davon für Magdeburger Spieler, die sich zunehmend benachteiligt fühlten. Allerdings war es auch der FCM, der die einzige echte Torchance bis zum Pausenpfiff hatte. Ein Freistoß - natürlich - von Hammann musste Paderborns Schlussmann Kruse in höchster Not von der Linie kratzen (38.). Dann war Pause.  

2. Halbzeit

Deutlich ruhiger ging es dann in den zweiten 45 Minuten weiter. Der FCM versuchte nun, das Kommando zu übernehmen, hatte mehr Anteile am Spiel, Torchancen blieben in den ersten Minuten aber Mangelware. Die beste Chance ergab sich nach 55 Minuten, als Beck eine schöne Hereingabe von Chahed verpasste. 

Paderborns Coach Emmerling verfolgte das Geschehen zunehmend verärgert, sprang immer wieder auf um seine Mannschaft anzutreiben, die erst nach knapp 65 Minuten wieder am Offensivspiel teilnahm. Mit Riski und Koen van der Biezen wechselte Paderborn dann doppelt im Angriff und übernahm prompt wieder mehr die Kontrolle. Härtel reagierte und nahm den glücklosen Beck raus, ihn ersetzte Düker in der Sturmzentrale. 

Doch statt auf Sieg zu spielen, mussten die Blau-Weißen vor allem in der Defensive aufpassen. Fünf Minuten waren noch auf der Uhr, als die Paderborner zur besten Chance des zweiten Durchgangs kamen: Ein Konter landete bei Riski, der schob den Ball unter dem herausstürmenden Zingerle durch - doch Handke ersprintete den Ball noch auf vor der Linie. Dann war Schluss.

Fazit

Das Team von Jens Härtel zeigte in einem intensiven aber spielerisch schwachen Drittligaspiel eine über weite Strecken ordentliche Leistung, mussten sich am Ende aber bei Christopher Handke bedanken, der den einen Punkt sicherte. Spielerisch muss der FCM eine Schippe drauf legen, soll der Aufstiegstraum in der Landeshauptstadt Wirklichkeit werden. 

SC Paderborn - 1. FCMagdeburg

SC Paderborn: L. Kruse - Zolinski, Sebastian, Strohdiek, Herzenbruch - Kruska (69. van der Biezen), Krauße, Schonlau - Piossek - Michel, Dedic (69. Riski)

1. FC Magdeburg: Zingerle - Handke, Weil, Hammann - Sowislo, Löhmannsröben - Butzen, Schwede (90. Sprenger), Chahed - Beck (78. Düker), Kath (87. Pulido)

Schiedsrichter: Osmers (Hannover) - Zuschauer: 6244
Tore: 0:1 Chahed (17.), 1:1 Beck (Eigentor, 22.)
Gelbe Karten: Strohdiek (37.), Zolinski (67.) / Löhmannsröben (20), Handke (31.), Weil (35.)

(cbo/mz)