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Zeit für Realismus Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt: Zeit für Realismus

Von Hagen Eichler 24.01.2017, 11:00
Ein Bauarbeiter auf einem Gerüst: Arbeitskräfte in der Baubranche müssen gut mit körperlicher Belastung umgehen können.
Ein Bauarbeiter auf einem Gerüst: Arbeitskräfte in der Baubranche müssen gut mit körperlicher Belastung umgehen können. dpa

Magdeburg - Deutschland nimmt Hunderttausende Flüchtlinge auf? Passt uns gut!, jubelten viele Unternehmen im vergangenen Jahr - laut oder insgeheim. Es sind jene Firmen, denen es immer schwerer fiel, deutsche Bewerber für ihre Stellen zu finden. Sie hofften nun auf Syrer, am besten hochqualifizierte.

Diese Träume sind größtenteils geplatzt. Der jüngste Beleg dafür ist der gescheiterte Versuch der Baufirma Papenburg, in Halle Flüchtlinge durch Praktika an sich zu binden. Dass die Behörden mit der Verpflichtung zu Integrationskursen dazwischenkamen, ist nur ein Grund.

Der andere lautet: Flüchtlinge zieht es oft dorthin, wo schon andere aus dem gleichen Herkunftsland leben. Westdeutsche Großstädte sind deshalb attraktiver als Köthen, Salzwedel oder auch Halle. Mittlerweile hat die Politik reagiert, die Wohnsitzauflage tritt demnächst in Kraft.

Aber auch dann gilt: Die Flüchtlinge sind hier, weil sie Krieg und Not entkommen wollten. Sie sind nicht automatisch zugleich die Lösung für den deutschen Fachkräftemangel. Selbst für einfachste Arbeiten sind Deutschkenntnisse nötig. Sprachkurse sind daher wichtig - ohne sie kann die Integration nicht gelingen.

Den Autor erreichen Sie unter[email protected]