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ProtestProtest in Halle (Saale) gegen Norman Finkelstein

Von Silvia Zöller 23.01.2017, 18:30
Protestanten am Montagabend in Halle (Saale).
Protestanten am Montagabend in Halle (Saale). Silvia Zöller

Halle (Saale) - Die Proteste gegen den Gastaufenthalt des umstrittenen jüdisch-amerikanischen Politikwissenschaftlers Norman Finkelstein am halleschen Max-Planck-Institut für Ethnologie reißen nicht ab: Nun hat sich auch der frühere amerikanische Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Marco Antonio Rubio, zu Wort gemeldet: „Es ist eine Schande, dass das Max Planck Institut dem anti-israelischen Autor Finkelstein eine Plattform gibt, einem Unterstützer der terroristischen Hisbollah“, zitiert ihn die Jerusalem Post in einem Beitrag.

Auch weitere Stimmen werden in dem Blatt zitiert, die die Absetzung des Vortrags Finkelsteins am Montag zur Gaza-Problematik fordern, darunter die amerikanisch-jüdischen Organisationen AJC (American Jewish Committee) und das Simon Wiesenthal Center. Am Wochenende hatte sich auch der grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck zu Wort gemeldet und es eine „Schande“ genannt, dass Finkelstein seine Thesen in der Woche des Holcaustgedenktages in Halle vortragen dürfe.

„Bündnis gegen Rechts“: Es ist unerträglich, dass das Max-Planck-Institut mit Norman Finkelstein jemanden einlädt

Zu einer Gegendemonstration am Montag hatte in Halle indes das „Bündnis gegen Rechts“ aufgerufen: „Es ist unerträglich, dass das Max-Planck-Institut mit Norman Finkelstein jemanden einlädt, der vehement antisemitische und antiisraelische Positionen vertritt“, so Wanja Seifert, Sprecher von Halle gegen Rechts“. Finkelstein habe sich in der Vergangenheit mit den Terrororganisationen Hisbollah und Hamas solidarisch gezeigt.

Waren am vergangenen Montag, als Finkelstein im Rahmen seines zweiwöchigen Aufenthalts am Max-Planck-Institut einen ersten Vortrag zur Freiheit der Wissenschaft gehalten hat, etwa 30 Demonstranten vor dem Institutsgebäude im Mühlwegviertel erschienen, so haben sich auf der Facebook-Seite des „Bündnis gegen Rechts“ vorab bereits 170 Demonstranten angekündigt. Am Montagabend protestierten schließlich jedoch nur rund 45 Menschen vor dem Institutsgebäude. (mz)