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Insolvenzstreit um Kita-Betreiber Insolvenzstreit um Kita-Betreiber: SKV-Mitarbeiter greifen Stadtpolitik an

18.01.2017, 15:55
SKV-Mitarbeiterinnen mit Unterschriften vor dem Stadthaus
SKV-Mitarbeiterinnen mit Unterschriften vor dem Stadthaus Archiv/Robert Briest

Halle (Saale) - Im Streit um die Zukunft des insolventen Kita-Betreibers SKV haben sich nun erstmals auch die Mitarbeiter öffentlich zu Wort gemeldet. In einem am Mittwoch verschickten offenen Brief gehen sie hart mit der kommunalen Politik ins Gericht: „Unser Vertrauen darauf, dass kommunalpolitische Entscheidungen im Sinne von 1.900 Kindern und ihren Familien sowie 250 Mitarbeiterinnen getroffen werden und auf Vernunft basieren, ist grundlegend erschüttert“, heißt es in dem Schreiben. Im Herbst hatte der Stadtrat einen ersten Insolvenzplan des größten privaten Kita-Betreibers in Halle abgelehnt.

Trotz eines neuen Angebotes zeichnete sich zuletzt eine Übernahme durch die Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser aus Querfurt immer konkreter als realistische Alternative ab. Dies missfällt dem Betriebsrat offenbar. Er gibt in seinem Schreiben ein klares Bekenntnis zum jetzigen Arbeitgeber ab, der nach Rückzahlungsforderungen der Stadt im Mai Insolvenz anmelden musste. 

SKV-Betriebsratschefin Heidrun Schreiber begründete den Brief

Man habe sich bewusst für die SKV Kita entschieden, schreiben die Betriebsräte in dem offenen Brief und begründen dies unter anderem mit pädagogischen Konzept: „Nur unter dem Dach der SKV Kita gGmbH sind wir hochmotivierte pädagogische Fachkräfte und sichern hochwertige frühkindliche Bildung! Denn: Nur so bleibt bei uns kein Kind hinter seinen Möglichkeiten zurück!“ Dazu wird auf Kooperationen mit der Marin-Luther-Universität, Leopoldina, Max-Planck-Institut und Moritzburg verwiesen.

Betriebsratschefin Heidrun Schreiber begründete den Brief damit, dass man mit der SKV zufrieden sei. „Wir wollen bleiben.“ Negative Erkenntnisse zu dem möglichen neuen Arbeitgeber, der alle Mitarbeiter bis auf Geschäftsführer Bodo Meerheim übernehmen würde, habe sie bisher nicht. (mz)