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Mordprozess Yangjie Li Mordprozess Yangjie Li: Xenia I. legt in Dessau Geständnis ab

16.01.2017, 09:30
Xenia I. auf der Anklagebank.
Xenia I. auf der Anklagebank. Lisa Garn

Dessau - Im Mordprozess um die chinesische Studentin Yangjie Li hat die Angeklagte Xenia I. am Montag ein Geständnis abgelegt: Sebastian F. habe sie gezwungen, jemanden anzusprechen. Der 21-Jährige habe anschließend versucht, Yangjie Li zu fesseln, aber die Studentin habe sich gewehrt. Schon im Treppenhaus sei Sebastian F. über Yangjie Li hergefallen.

Danach soll F. die Studentin in die Wohnung in der ersten Etage des nur von ihnen bewohnten Mehrfamilienhauses gebracht haben. Xenia I. musste draußen bleiben, um eine Taschenlampe zu besorgen.

Angeklagter soll Xenia I. gezwungen haben, bei Vergewaltigung dabei zu sein

Nach einer halbstündigen Pause berichtete Xenia I., Sebastian F. habe sie gezwungen, bei der Vergewaltigung kurzzeitig dabei zu sein. Später hätte er ihr gegenüber erklärt, die Chinesin umgebracht zu haben. Er soll den Kopf von Yangjie Li in einen Wassereimer gehalten haben, dabei habe die Studentin noch gelebt. Dann habe er eine 120-Liter-Mülltonne nach oben geholt, um die Leiche wegzuschaffen. Anschließend sollte Xenia I. den Weg ins Hinterhaus beleuchten. Hinter dem Haus war die Leiche von Yangjie am 13. Mai 2016 gefunden worden.

Zu Beginn des Verhandlungstages hatte Xenia I. über ständige Gewalt in der Beziehung mit Sebastian F. gesprochen. Dieser soll sie gewürgt und geschlagen und immer wieder zu Sex gezwungen haben. Xenia I. berichtete zudem, dass Sebastian F. ihr eine Softair-Waffe an den Kopf gehalten und gedroht habe, sie umzubringen.

Vorwurf lautet auf gemeinschaftlichen Mord und Vergewaltigung

Den beiden 21-Jährigen wird gemeinschaftlicher Mord und Vergewaltigung vorgeworfen. Das Paar soll in der Nacht vom 11. zum 12. Mai letzten Jahres Yangjie Li grausam missbraucht und dann ermordet haben.

An den letzten beiden Verhandlungstagen waren viele Details aus dem Leben des Paares bekannt geworden. So hatten Polizisten auf dem privaten Computer einen Vertrag gefunden, der das sexuelle Miteinander regelte. Folgen einer Vertragsverletzung waren bis ins Detail geregelt, beispielsweise die Besorgung einer Ersatzbefriedigung. Auch ein gemeinsames brutales Sexvideo wurde entdeckt. (mz/lg)